Molekulare Selbstorganisation erstmals kontrolliert
Japanische Forscher haben ein Material geschaffen, das mit Hilfe von Vorprogrammierung den Zeitpunkt der Selbstorganisation von Molekülen bestimmt.
Molekulare Selbstorganisation ist ein in der Natur weithin beobachtbares Phänomen, was zum Beispiel den Mechanismus der Photosynthese bestimmt. Aufgrund der spontanen Natur der molekularen Selbstorganisation, war es jedoch bislang nicht möglich, solche Phänomene im Labor zu kontrollieren.
Modifizierte molekulare Seitenketten
Das neue Material initiiert die Selbstassemblierung der Moleküle durch das Mixen von Molekülen mit Hilfe modifizierter molekularer Seitenketten. “Wir haben es zum ersten Mal weltweit geschafft, den Zeitpunkt zu kontrollieren, mit dem sich eine energetisch stabile, selbstorganisierende Struktur zu formen beginnt”, unterstreicht Kazunori Sugiyasu, Forschungsleiter im National Institute for Material Science http://www.nims.go.jp
Solch ein Timing zu kontrollieren, ist gleichzusetzen mit dem Mechanismus, der hinter der biologischen Uhr von Organismen steckt, wie Sugiyasu weiter erklärt. Selbstassemblierung ist ein wichtiges Konzept in verschiedenen Feldern, wie zum Beispiel in der Materialwissenschaft, Nanotechnologie und Biotechnologie. Der Bereich erhält in jüngster Zeit immer mehr Aufmerksamkeit, Materialien synthetisch herzustellen.
Fortgeschrittenes System angestrebt
“Mit der Anwendung dieser Methode, die wir in dieser Forschung entwickelt haben, wurde ein fortgeschrittenes System geschaffen, das fähig ist, Licht auszusenden oder die elektrische Ladung von Materialien zu bestimmten Zeiten in der Zukunft zu ändern. Dabei erhoffen wir uns in Zukunft smarte Materialien herzustellen, die sich autonom auf die Zeitveränderungen einstellen, so wie es biomolekulare Systeme in der Natur tun”, so Sugiyasu abschließend.
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