Zusatzgerät macht Tiefbohren auf Fräsmaschinen prozesssicher
„Bisher besteht die Gefahr, die lang auskragenden Werkzeuge abzubrechen und somit größere Schäden zu verursachen, was manchem Maschinenbediener den Angstschweiß auf die Stirn treibt“, weiß Andreas Soiné, Leiter Verkauf und Service der Auerbach Maschinenfabrik GmbH in Ellefeld. Das Unternehmen, das sich seit über 60 Jahren mit dem Bau von Fräsmaschinen beschäftigt und seit 15 Jahren mit der Tiefbohrtechnik, hat eine an die Maschinenspindel von Fräsmaschinen adaptierbare Tiefbohreinheit Tiefbohrfix entwickelt, die eine wirtschaftliche Alternative zur Tiefbohrmaschine ist und die Lücke im Produktportfolio für Tiefbohrungen bis 850 mm Tiefe abrundet.
Tiefbohreinheit kann Tiefbohrmaschine ersetzen
Das adaptierbare Zusatzgerät, das künftig Tiefbohrungen von 1 bis 15 mm im Längenverhältnis bis zu 120 x D realisieren wird, verfügt über die Möglichkeit, Einlippenbohrer sowie längere Spiralbohrer in jeder Winkellage durch NC-gesteuerte Lünetten unterstützt einzubringen. Diese Unterstützung sorgt dafür, dass das beim Bohren unter Schnittdruck stehende Werkzeug nicht abknickt.
Der resultierende Nutzen dabei sind die höhere Vorschubgeschwindigkeit und Drehzahl. „Aber nicht nur die erhöhten Schnittwerte sind ein Kundennutzen“, betont Soiné, „auch die Möglichkeit, dass ein Bohrer wegen eines Spänestaus bricht, gehört der Vergangenheit an.“
Stetige Überwachung beim Tiefbohren
Die Auerbacher greifen dabei auf in der Tiefbohrtechnik erprobte Überwachungsfunktionen zurück. Schnittkraft, Durchfluss und Kühlmitteldrucküberwachung, welche tiefbohrspezifische Überwachungsfunktionen sind, können an der Maschinensteuerung angepasst werden.
Für die von Auerbach eigens hergestellten HSC-Bettfräsmaschinen werden künftig verschiedene Optionen angeboten, die das Tiefbohren mit dem adaptierbaren Zusatzgerät unterstützen. Die mögliche Integration einer HPM-Breeze-Minimalmengenschmieranlage, die schon erfolgreiche Kundenversuche im Bereich der Tiefbohrtechnik absolviert hat, wird ebenso Bestandteil der umfangreichen Möglichkeiten sein, wie auch die angebotenen Kühlmittelanlagen mit tiefbohrgerechten Kühlmitteldruck- und Durchflusseigenschaften auszustatten.
Ebenfalls Teil des Auerbach-Systems ist eine auf das Tiefbohren abgestimmte SPL-Frässpindel. Neben der notwendigerweise angepassten Drehdurchführung ist auch die Innenkontur der Welle beziehungsweise des automatischen Spannsystems auf die zusätzlichen Anforderungen des Tiefbohrens mit SPL-Frässpindel ausgelegt worden.
Frässpindel zum Tiefbohren optional mit erweiterter Sensorik
Optional ist diese Spindel mit erweiterter Sensorik bis hin zum Monitoringsystem erhältlich. Es können neben Temperaturen, Schwingungen und gSE-Werten der Lager auch Überlastungen angezeigt und registriert werden.
Durch das Erfassen von Schwingungen können ungünstige Schwingwerte vermieden werden. Auch kann eine Empfehlung für eine neue Lagerung der Spindel angezeigt werden, bevor es einen überraschenden Spindelausfall gibt.
Tiefbohreinheit auf der Metav zu sehen
Auf dem Metav-Messestand wird vom 23. bis 27. Februar die Tiefbohreinheit Tiefbohrfix, die manuell über ein hydraulisches Nullpunktsystem an das Spindelgehäuse angedockt ist, vorgestellt. „An der Entwicklung einer automatisch abzulegenden und andockbaren Tiefbohreinheit wird gearbeitet“, so Soiné. Somit seien in Zukunft verschiedene Tiefbohrdurchmesser durch einen automatischen Werkzeugwechsler an Werkzeugmaschinen fast aller Fabrikate möglich.
Auerbach Maschinenfabrik GmbH auf der Metav 2010: Halle 15, Stand D34
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