Wasserstrahlentgraten mit Roboterunterstützung

Wie sehen die Voraussetzungen beim Wasserstrahlentgraten aus, damit der Einsatz eines Roboters beim Teilehandling sinnvoll ist?

Wadle: Voraussetzungen dafür gibt es eigentlich keine. Der Kunde äußert im Rahmen des Gesamtprojektes seine Wünsche. Entweder, er hat seinen Hauslieferanten für die Verkettung, oder er schreibt einen Roboter vor oder eine wünscht ein genau abgestimmtes Handling für diesen Einsatzzweck. Piller geht auf diese Wünsche ein und liefert Verkettung mit, oder kooperiert mit Automatisierungspartner.

In welchen Branchen sind diese Vorraussetzungen am ehesten gegeben?

Wadle: Nun, es geht nicht um die Branche, eher um die Firmengröße und die Art des Projektes. Kleine Firmen liefern oft kleinere Serien oder hochflexible Stückzahlen zu. Sie automatisieren weniger. Wenn sie es aber tun, dann flexibel mit Roboter, da sich die Beschickungsaufgabe absehbar ändert. Großserienlieferanten und -hersteller bevorzugen brauchen oft die Flexibilität des Roboters nicht. In Großunternehmen kann es aber auch sein, dass aus instandhaltungstechnischen Gründen nur Roboter am besten nur eines einzigen Herstellers, zugelassen werden. Ist am Handling was defekt, wird schnell der Roboter getauscht, das entsprechende Programm eingespielt und die Produktion geht weiter. Es müssen keine spezifischen Achsen oder Motoren von verschiedenen Herstellern vorrätig gehalten werden. Beim Retrofitting von etablierten Produktionslinien haben Roboter wegen der oft beengten Einbausituation manchmal Vorteile.

Wie müsste der ideale Roboter für das Wasserstrahlentgraten nach Ihrer Ansicht aussehen?

Wadle: Steif gegen Rückstellkraft, dauerhaft wasserdicht bei 900 bar bei Streustrahlung bzw. Reflexion.

Wie sind Roboter und Wasserstrahlentgratanlage bei einem automatische Teilehandling steuerungstechnisch miteinander verknüpft?

Wadle: Hier sind alle klassischen Kopplungen möglich, von binären Signalen bis Ethernet.

Roboter sind können beim Wasserstrahlentgraten für die Teilebeschickung und -entladung verantwortlich sein, aber auch für die Führung der Wasserstrahldüse. Wie haben sich die einzelnen Roboter-Anwendungen beim Wasserstrahlentgraten etabliert?

Wadle: Handlingroboter sind Stand der Technik. Werkzeugroboter gibt es ebenfalls; Allerdings vertrauen viele Anwender lieber auf die klassische CNC-Achsentechnik, zumal in vielen Bereichen noch mit einfacher Pneumatik zur Bewegungssteuerung der Düsen gearbeitet wird. Bei CNC hat man im Allgemeinen die Erfahrung und das Vertrauen, dass über die verlangte Standzeit hinweg Genauigkeit, Verschleiß und Wartung in der unvermeidlich sehr harschen Arbeitsumgebung kein unkalkulierbares Risiko darstellen. Für klassische Anlagenhersteller, wie sich Piller versteht, ist der Werkzeugroboter eine zu prüfende Option unter mehreren.

Welche weiteren Entwicklungen stellen Sie beim Zusammenspiel von Roboter und Applikationstechnik zum Wasserstrahlentgraten fest?

Wadle. Alle vorhandenen Konzepte werden weiterhin Ihre Daseinsberechtigung haben. Für Großunternehmen könnte es aber aus Gründen der Kosten für die normierte Instandhaltung eine Tendenz zum Roboter geben, wenngleich für die jeweilige Einzelanwendung die Flexibilität des Roboters „over-engineered“ erscheint.

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Josef Kraus MM MaschinenMarkt

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