Dramatische Entwicklung – den Tageszeitungen laufen junge Leser davon

Deutsche Tageszeitungen verlieren immer mehr junge Leser. In der Zielgruppe der 14- bis 29-Jährigen büßten viele Zeitungen teils dramatisch an Reichweite ein, ergab eine Marktanalyse des Axel Springer Verlags im Zusammenarbeit mit dem führenden deutschen Marketing-Magazin w&v – werben und verkaufen. Die Zeitung sei zwar noch nicht in der Krise, aber sie steuere zielgenau darauf zu, heißt es in der aktuellen Ausgabe von w&v. Dazu kommt, dass die Zeit für die tägliche Zeitungslektüre seit Jahren stagniert, während die Nutzung anderer Medien teils deutlich zulegte.

Laut den Ergebnissen der Analyse verlor unter den überregionalen Tageszeitungen die Frankfurter Rundschau am meisten Reichweite bei jungen Lesern. Waren 1993 noch 27,2 Prozent der Leser zwischen 14 und 29, waren es 2000 nur noch 19,1 Prozent. Erhebliche Einbußen verzeichnete auch die Süddeutsche Zeitung. Bei ihr sank der Anteil jünger Leser von 27,4 auf 20,5 Prozent, obwohl die Zeitung das Jugend-Supplement jetzt und eine Jugendseite herausgibt. Bei der FAZ sank die Quote auf 18,2 Prozent. Der Anteil der 14- bis 29-Jährigen in der Gesamtbevölkerung sank im selben Zeitraum von 25,5 auf 20,9 Prozent.

Nach stärker traf der Reichweitenrückgang teilweise regionale Abonnementzeitungen. Bei der Saarbrücker Zeitung sind beispielweise nur noch 11,5 Prozent aller Leser zwischen 14 und 29 Jahre alt, 55,2 Prozent hingegen älter als 50 Jahre. Das Bielefelder Westfalen-Blatt verzeichnete in der Stichprobe das größte Minus. Der Anteil junger Leser stürzte binnen sieben Jahren von 22,4 auf 11,8 Prozent. Auch den Boulevardzeitungen kehren immer mehr junge Leser den Rücken. Einzig die Hamburger Morgenpost hat mit 24,5 Prozent junger Leser noch eine überdurchschnittliche Reichweite in der Zielgruppe..

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w&v-Redaktion ots

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