Internationale Ankündigung für materialwissensch.-physik. Forschung in der Schwerelosigkeit
Bonn – Während sich die Internationale Raumstation ISS noch im Aufbau befindet, bereitet das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) gemeinsam mit anderen Raumfahrtagenturen bereits die intensive Nutzung dieses einzigartigen Forschungslabors im All vor. So bieten das DLR und seine Partner im Rahmen eines jetzt gestarteten internationalen Aufrufs das ganze Spektrum der Experimentieranlagen auf der Internationalen Raumstation ISS für Forschungszwecke an. In einem so genannten Research Announcement fordert das DLR Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dazu auf, Forschungsvorschläge für materialwissenschaftliche und physikalische Experimente in der Schwerelosigkeit einzureichen. Die konzertierte Aktion soll die effiziente Nutzung der ISS vorbereiten. Ausgewählte Experimentvorschläge sollen in den Jahren 2002 bis 2006 realisiert werden. Zusätzliche Experimentiermöglichkeiten in Schwerelosigkeit bietet das DLR auf Kurzzeitmissionen an.
Deutschland beteiligt sich mit erheblichen finanziellen Mitteln am europäischen Beitrag zur ISS. Nun kommt es darauf an, diese Investition durch exzellente Forschung zu nutzen. Die Ankündigung richtet sich an Forscher aus Hochschulen, Universitäten und anderen Forschungseinrichtungen sowie der Industrie vor allem mit Schwerpunkten in Materialforschung, Fluidphysik, Verbrennung und Fundamentalphysik. Ein internationales unabhängiges Gutachtergremium beurteilt die Vorschläge. Die wichtigsten Kriterien sind dabei wissenschaftliche Exzellenz und die Darlegung der Notwendigkeit, die Forschungsziele unter Schwerelosigkeit, der so genannten Mikrogravitation, zu erreichen. Weitergehende Erläuterungen und Ansprechpartner finden Sie im Internet unter:
http://www.dlr.de/Microgravity/IAO_2000
Für Kurzzeitexperimente bietet das DLR die Höhenforschungsraketen TEXUS, Flugzeugparabelflüge und den Fallturm Bremen an. Sie eignen sich für Fragestellungen, die in Mikrogravitations-Experimenten mit kürzerer Versuchszeit gelöst werden können. Aber auch notwendige vorbereitende Versuche für weitergehende Forschungen auf der ISS können auf diesen Missionen durchgeführt werden. Die Auswahlkriterien für Kurzzeitexperimente entsprechen denen der ISS-Experimente.Die Auswahl erfolgt durch eine Begutachtung auf nationaler Ebene.
Ansprechpartner:
Dr. Karsten Hess
Tel.: 0228/447-394
Fax: 0228/447-386
E-Mail: Karsten.Hess@dlr.de
Dr. Rainer Kuhl
Tel.: 0228/447-387
Fax: 0228/447-735
E-Mail: Rainer.Kuhl@dlr.de
Weitere Informationen finden Sie im WWW:
Media Contact
Alle Nachrichten aus der Kategorie: Interdisziplinäre Forschung
Aktuelle Meldungen und Entwicklungen aus fächer- und disziplinenübergreifender Forschung.
Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Mikrosystemforschung, Emotionsforschung, Zukunftsforschung und Stratosphärenforschung.
Neueste Beiträge
Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie
Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…
Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen
Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…
Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze
Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…