Protonentherapieanlage wird in Erlangen gebaut

Im Rahmen dieses Mediengespräches am Montag, 16. Oktober 2000, 10.30 Uhr im Erlanger Rathaus (Rathausplatz 1, 14.OG., 91054 Erlangen) möchten Rektor Prof. Dr. Gotthard Jasper, Prof. Dr. Rolf Sauer, Ärztlicher Direktor des Klinikums der Universität Erlangen-Nürnberg,Oberbürgermeister Dr. Siegfried Balleis, Bürgermeister Gerd Lohwasser sowie die Vorstände der Lifebeam AG, Prof. Dr. Reinhold Müller und Dipl. Inf. Helmut Peters das ehrgeizige Projekt einer Protonentherapieanlage für Erlangen vorstellen. Bis 2004 soll auf einem Grundstück im Erlanger Röthelheimpark (früheres US-Gelände) eine derartige Anlage realisiert sein, von der sich die Mediziner große Fortschritte in der Tumorbekämpfung erhoffen. Derzeit wird von einem Investitionsvolumen von 99 Millionen Euro (200 Millionen Mark) ausgegangen.

In den Industrienationen ist Krebs die zweithäufigste Todesursache. Allein in Deutschland erkranken jährlich 340.000 Bürger an Krebs. Beinahe zwei Drittel dieser Patienten versterben an ihrem Leiden. Eine Lösung dieses Problems ist trotz aller Anstrengungen in der Onkologie nicht in Sicht.

Bei soliden, lokalen Tumoren ist die Strahlentherapie die wirksamste organerhaltende Behandlungsmethode. Wegen der möglichen Nebenwirkungen an gesunden Organen kann allerdings die Strahlendosis, die für die Tumorbekämpfung nötige wäre, nicht immer angewendet werden. Somit sterben in Deutschland etwa 100.000 Patienten an einem lokal nicht beherrschbarem Tumor.

Durch den Einsatz von Protonen als schwere geladene Teilchen könnte diesen Patienten in den meisten Fällen geholfen werden. Wegen der physikalischen und biologischen Eigenschaften der Protonen lässt sich die Therapie sicherer, mit besserem Erfolg und wesentlich schonender durchführen.

Die Lifebeam AG stellt sich die Aufgabe, die Vorteile der Protonentherapie mit einer eigenen klinischen Einrichtung einer breiten Schicht von Betroffenen zugänglich zu machen. Die langjährige Erfahrung und einschlägige Expertise der Klinik für Strahlentherapie des Universitätsklinikums Erlangen-Nürnberg verschaffen dem Unternehmen das notwendige Know How und einen Vorsprung vor anderen europäischen Projekten. Mit der Integration anderer Behandlungsmodalitäten und insbesondere der Chemotherapie in das therapeutische Konzept schafft die Lifebeam AG eine weltweit einmalige Therapieplattform, die wegweisend für die Entwicklung der Tumorzentren in Deutschland und auch in Europa sein wird.

Die Gründung der Lifebeam AG geht auf die Initiative von Wissenschaftlern der Universität Erlangen-Nürnberg zurück. Sie gewährleisten mit ihrer wissenschaftlichen Expertise auf dem Gebiet der Onkologie nicht nur die erfolgreiche medizinische Umsetzung dieses Vorhabens, sondern garantieren auch den übergreifenden, interdisziplinären Therapieansatz.

Dr. h.c. Theo Schöller, Ehrendoktor und Senator der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg, hat nun über seine Schöller-Familienstiftung das Start Up-Kapital für die Lifebeam AG zur Verfügung gestellt. Damit kann Lifebeam weitere namhafte Investoren für die Realisierung des Projektes gewinnen. Ein späterer Börsengang wird ins Auge gefasst.

Der Standort der Lifebeam AG ist Erlangen. Hier kann in enger Kooperation mit dem Universitätsklinikum Erlangen-Nürnberg in der „Bundeshauptstadt der Medizin und Medizintechnik“ die optimale Krebstherapie in höchster Qualität geboten und durchgeführt werden.


Wir laden die Vertreterinnen und Vertreter der Medien zu diesem Termin recht herzlich ein.

Media Contact

Ute Missel idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Interdisziplinäre Forschung

Aktuelle Meldungen und Entwicklungen aus fächer- und disziplinenübergreifender Forschung.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Mikrosystemforschung, Emotionsforschung, Zukunftsforschung und Stratosphärenforschung.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Anlagenkonzepte für die Fertigung von Bipolarplatten, MEAs und Drucktanks

Grüner Wasserstoff zählt zu den Energieträgern der Zukunft. Um ihn in großen Mengen zu erzeugen, zu speichern und wieder in elektrische Energie zu wandeln, bedarf es effizienter und skalierbarer Fertigungsprozesse…

Ausfallsichere Dehnungssensoren ohne Stromverbrauch

Um die Sicherheit von Brücken, Kränen, Pipelines, Windrädern und vielem mehr zu überwachen, werden Dehnungssensoren benötigt. Eine grundlegend neue Technologie dafür haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Bochum und Paderborn entwickelt….

Dauerlastfähige Wechselrichter

… ermöglichen deutliche Leistungssteigerung elektrischer Antriebe. Überhitzende Komponenten limitieren die Leistungsfähigkeit von Antriebssträngen bei Elektrofahrzeugen erheblich. Wechselrichtern fällt dabei eine große thermische Last zu, weshalb sie unter hohem Energieaufwand aktiv…

Partner & Förderer