Enormes Einsparpotential: Eine neue App zählt und misst Holz für den Verkauf

Eine Idee, die Zeit, Maschinen und damit Geld spart, ist überall willkommen. In der Holzbranche weckt gerade die Neuentwicklung eines HAWK-Gründerteams internationales Interesse: die App, die per Smartphone in kürzester Zeit den Wert von Holzpoltern ermitteln kann. FOVEA heißt das Jungunternehmen, das von der HAWK-Gründerinitiative begleitet und mit einem Exist-Gründerstipendium des Bundeswirtschaftsministeriums gefördert wird.

Wer bisher den Preis eines Holzpolters wissen wollte, musste in der Regel die Stämme einzeln zählen, Volumen messen und rechnen. Und das kostet Zeit – mindestens zwanzig Minuten. Die App braucht für die Zahl der Stämme, die Raummeter und Festmeter eines durchschnittlichen Polters etwa zwei Minuten.

Das Holz wird in mehreren Schritten fotooptisch vermessen, auf dem Display erscheint ein Panoramafoto und schließlich erscheinen die Zahl der Stämme nach Stärkeklassen aufgeschlüsselt sowie die Daten für Fest- und Raummeter, aus denen dann der Preis errechnet werden kann. Neben dem Vorteil der Zeitersparnis kann die App auch – flächendeckend eingesetzt – zu einer Vereinfachung und Vereinheitlichung der Holzlogistik dienen. Abgerechnet wird die App nach vermessenem Volumen oder gezählten Stämmen und somit pro Festmeter oder Stück.

Das Einsparpotential für die Holwirtschaft ist enorm – und zwar weltweit, bestätigt Prof. Dr.-Ing. Bernd Stock von der HAWK-Fakultät Naturwissenschaften und Technik: „Die App ist technologisch eine echte Innovation, die Elemente aus der digitalen Bildverarbeitung nutzt und auf einem Smartphone berechnen kann.“ Stock betreut die entsprechende Doktorarbeit von Christopher Herbon, der den besonderen mathematischen Algorithmus entwickelt hat, der im Hintergrund der App läuft. Herbon ist der Softwareentwickler von FOVEA.

Die Idee für die App und die Firmengründung hatte Manfred Ide. Ide ist Fachinformatiker und Förster. Er stammt selbst aus einem landwirtschaftlich-forstlichen Betrieb im südlichen Niedersachsen und kennt das Thema aus eigener Erfahrung. Seine Mitstreiter für das Unternehmen hat er mit Unterstützung der HAWK-Gründerinitiative an den entsprechenden Fakultäten der Hochschule ausfindig gemacht. Während Ide selbst an der Göttinger Fakultät Ressourcenmanagement Forstwirtschaft studiert hat, wurde ihm Herbon an der Fakultät Naturwissenschaften und Technik von Prof. Stock empfohlen.

Für Design, Marketing und Öffentlichkeitsarbeit machte Ide als dritte im Bunde Nadine Weiberg an der Hildesheimer Fakultät Gestaltung ausfindig. Sie passte perfekt ins Team: Im Rahmen ihrer Bachelor-Arbeit hat Weiberg bei Prof. Stefan Wölwer die App „Käferkunde“ entwickelt, mit der Förster und Schulkinder per Smartphone Käfer lernen und bestimmen können. Die Arbeit ist gerade mit dem international renommierten Design-Preis, dem reddot award ausgezeichnet worden.

FOVEA arbeitet unterdessen auch mit wissenschaftlichen Hilfskräften an der Markteinführung der Holz-App, denn betreut werden muss derzeit der Testbetrieb in Landes -, Kommunal- sowie Privatforstverwaltungen in Deutschland. Manfred Ide hat das Projekt schon auf nationalen und internationalen Holz-Messen vorgestellt und ist auf größtes Interesse aus Süd-Afrika, Brasilien, Spanien oder Russland gestoßen.

Die App ist von Oktober 2013 an für Kunden ab 30.000 Festmeter (FM) erhältlich. Anfang 2014 wird die App auch für Kleinstkunden zur Verfügung stehen.

Weitere Informationen:

http://www.hawk-hhg.de
http://www.fovea.eu
http://www.kaeferkunde.de

Media Contact

Sabine zu Klampen idw

Weitere Informationen:

http://www.hawk-hhg.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Informationstechnologie

Neuerungen und Entwicklungen auf den Gebieten der Informations- und Datenverarbeitung sowie der dafür benötigten Hardware finden Sie hier zusammengefasst.

Unter anderem erhalten Sie Informationen aus den Teilbereichen: IT-Dienstleistungen, IT-Architektur, IT-Management und Telekommunikation.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Nanofasern befreien Wasser von gefährlichen Farbstoffen

Farbstoffe, wie sie zum Beispiel in der Textilindustrie verwendet werden, sind ein großes Umweltproblem. An der TU Wien entwickelte man nun effiziente Filter dafür – mit Hilfe von Zellulose-Abfällen. Abfall…

Entscheidender Durchbruch für die Batterieproduktion

Energie speichern und nutzen mit innovativen Schwefelkathoden. HU-Forschungsteam entwickelt Grundlagen für nachhaltige Batterietechnologie. Elektromobilität und portable elektronische Geräte wie Laptop und Handy sind ohne die Verwendung von Lithium-Ionen-Batterien undenkbar. Das…

Wenn Immunzellen den Körper bewegungsunfähig machen

Weltweit erste Therapie der systemischen Sklerose mit einer onkologischen Immuntherapie am LMU Klinikum München. Es ist ein durchaus spektakulärer Fall: Nach einem mehrwöchigen Behandlungszyklus mit einem immuntherapeutischen Krebsmedikament hat ein…

Partner & Förderer