FEMZIP entwickelt sich zum Standard für die Kompression numerischer Simulationsergebnisse

FEMZIP entwickelt sich zum Standard für die Kompression numerischer Simulationsergebnisse. Die vom Fraunhofer-Institut für Algorithmen und Wissenschaftliches Rechnen (SCAI) entwickelte Software komprimiert die Simulationsergebnisse von Crash-Programmen bis auf ein Zehntel ihrer Originalgröße.

FEMZIP bietet seinen Anwendern wesentliche Vorteile: „Unsere Kunden sparen Kosten für Speicherplatz und können die Auslastung ihrer Netzwerke drastisch senken,“ sagt Clemens-August Thole, Abteilungsleiter Numerische Software am Fraunhofer SCAI. Eine einzige Aufprall-Simulation in der Automobilindustrie belegt oft mehrere Gigabyte Speicherplatz. In einem Jahr kommt ein Fahrzeughersteller auf eine Datenmenge bis zu 100 Terabyte. Die Speicherung und Nutzung dieser großen Datenmengen ist in der Praxis zu einem erheblichen Problem geworden.

Die mit FEMZIP komprimierten Daten können von einer steigenden Anzahl von Postprozessoren – das sind Programme zur Visualisierung und Analyse umfangreicher Berechnungsergebnisse – direkt eingelesen werden. Ein großer Gewinn hierbei: „Die Einlesezeiten für komprimierte PAM-CRASH®-Datein können mit unserem Postprozessor Animator3 enorm verkürzt werden“, berichtet Stefan Hanson, Geschäftsführer der Gesellschaft für numerische Simulation (GNS) in Braunschweig. Wie die Volkswagen AG kürzlich gemessen hat, sind sogar Zeitersparnisse von über 50 Prozent gegenüber den Originaldateien möglich. Dort berechnete man mit dem Programm PAM-CRASH® ein Automobil-Modell mit 1.031.990 Knoten und erzeugte eine Ergebnisdatei (DSY-Datei), die man in GNS-Animator3 einlas. Ein Rechner mit Dual Intel®-Xeon-CPU (3,06 GHz) benötigte dazu 34 Sekunden gegenüber 69 Sekunden bei der Original-Datei.

Bislang komprimiert FEMZIP die Crash-Simulationsergebnisse der Programme LS-DYNA® (FEMZIP-L) und PAM-CRASH® (FEMZIP-P). Es ist jedoch geplant, auch weitere Ergebnisdaten aus FEM(Finite-Element-Methode)-Simulationen komprimieren zu können. Standardkompressionsprogramme sind zwar gängig und weit verbreitet. Im Falle von Simulationsergebnissen erreichen sie aber nur eine geringfügige Reduktion des Datenvolumens.

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Michael Krapp idw

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