Göttinger Forschungsprojekte: Signalisierungstechniken für das Internet

Forschungsgruppe Telematik erhält Fördergelder in Höhe von insgesamt 924.000 Euro


Die Weiterentwicklung von Signalisierungstechniken für das Internet steht im Mittelpunkt von drei neuen Forschungsprojekten an der Universität Göttingen, für die die Forschungsgruppe Telematik Fördermittel in Höhe von insgesamt 924.000 Euro eingeworben hat. Die auf zwei Jahre angelegten Arbeiten unter Federführung von Prof. Dr. Dieter Hogrefe und Dr. Xiaoming Fu werden von der Europäischen Union und der Deutschen Telekom gefördert. Ziel der Wissenschaftler ist es, Verfahren für die Signalisierung soweit zu verbessern, dass kommerzielle Dienste in der Sprach- und Videoübertragung künftig sicher und zuverlässig in differenzierbaren Qualitäten über das Internet angeboten werden können. In den drei zusammenhängenden Projekten werden dabei Signalisierungsprobleme in der drahtlosen, der mobilen und der Videoübertragung bearbeitet. Die Forschungsgruppe ist am Institut für Informatik angesiedelt. Zu ihren Kooperationspartnern gehören die Universitäten von Stuttgart, Madrid (Spanien) und Peking (China), die Fraunhofer-Gesellschaft sowie die Forschungslabore von mehreren europäischen und amerikanischen High-Tech-Unternehmen.

Mit Hilfe der Signalisierung wird die Kommunikation in einem Netz gesteuert. Über den Austausch von Signalisierungsinformationen werden Verbindungen zwischen den Teilnehmern hergestellt, aufrecht erhalten und wieder abgebaut. „Das Internet funktioniert dabei wie ein best effort-Medium. Die Betreiber versuchen, die Daten ,so gut wie möglich’ zu übermitteln. Für viele Anwendungen ist diese Form von Garantie jedoch nicht ausreichend“, erläutert Prof. Hogrefe. Für einen seriösen Internettelefondienst müsse beispielsweise gewährleistet sein, dass die Datenpakete innerhalb einer gewissen Toleranzbreite zu einem bestimmten Zeitpunkt ankommen, um tatsächlich einen Sprachfluss in der gewohnten Telefonqualität zu erzielen. Insbesondere im Fall des immer populärer werdenden mobilen Internetzugangs seien die Qualitätsprobleme zum Beispiel beim Wechsel von einer Funkzelle zur nächsten konzeptionell weitgehend ungelöst. „Neben Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit sind außerdem Sicherheitsfragen im Zusammenhang mit Signalisierungstechniken von zentraler Bedeutung. So muss beispielsweise der Nutzer sicher sein, dass er nicht unberechtigt abgehört werden kann“, betont der Wissenschaftler. Nach Angaben von Prof. Hogrefe stößt dieses Forschungsgebiet auch bei den Studierenden des Göttinger Masterstudiengangs Angewandte Informatik auf großes Interesse. Sie sind in die Arbeit der Forschungsgruppe und ihre Projekte aktiv eingebunden haben und auch bereits entscheidende Beiträge zu Vorträgen auf internationalen Tagungen geleistet.

Kontaktadresse:
Prof. Dr. Dieter Hogrefe
Georg-August-Universität Göttingen
Institut für Informatik
Lotzestraße 16 – 18, 37083 Göttingen
Telefon (0551) 39-14401, Fax (0551) 39-14403
e-mail: hogrefe@informatik.uni-goettingen.de

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Marietta Fuhrmann-Koch idw

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