Elektronisches Füllhorn der Logistik

Ach, wenn es nur einfach wäre, Artikel des täglichen Bedarfs elektronisch zu bestellen – mit einen Gerät, einfach zu bedienen, vertraut wie ein Taschenrechner und mit einem Knopfdruck. Schnell und zuverlässig sollen die Waren dann ins Haus geliefert werden, denn Ärger will niemand, sonst wird die ganze Technik nicht akzeptiert. Soll diese Fiktion wahr werden, muss die ganze Bestell- und Lieferkette reibungslos funktionieren. Einen Schritt in diese Richtung geht der HORN pilot des Fraunhofer-Anwendungszentrums für Verkehrslogistik und Kommunikationstechnik AVK.

HORN, das »Home & Office Replenishment Nürnberg«-System füllt automatisiert Warenbestände nach. Es besteht aus mehreren Komponenten: Zentrales Gerät ist ein handelsüblicher persönlicher digitaler Assistent PDA der Firma symbol mit eingebautem Scanner. In ihn können nachzubestellende Waren über ihren Barcode eingelesen werden. Ein DECT-Modul, das am Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS entwickelt wurde, bildet die Schnittstelle zum PC. Drückt der Anwender auf einen Knopf am PDA, so werden die Daten der Waren drahtlos in den PC eingelesen. Wenn sich auf dem Rechner das zum System gehörige Warenwirtschaftssystem befindet, wird der Bestand oder Bedarf automatisch aktualisiert. Wenn nicht, schickt der PDA automatisch eine E-Mail über den PC los. So oder so erfährt der beauftragte Dienstleister, welche und wieviele Artikel beim Kunden fehlen und liefert sie nach.

»Unser größtes Anliegen war es, den HORN pilot so einfach wie möglich zu halten«, betont Roy Hascher vom AVK. »Vor dem Umgang mit PDAs und Palmtops scheuen sich heute viele Nutzer nicht mehr, zumal sich die technischen Anforderungen hier im wesentlichen auf einen Knopfdruck beschränken. Das heißt aber nicht, dass dem Anwender die Hände gebunden wären. Die Software im PC kann von ihm jederzeit aktualisiert und verändert werden.« Den PDA hat der Ingenieur auf seine neuen logistischen Aufgaben umprogrammiert und mit einer Datenbank ausgestattet. So können Bestellungen aufgenommen und an den PC weitergegeben werden. In den kommenden Wochen soll auch das DECT-Modul ein Gehäuse erhalten und Kollegen des GMD-Instituts für Sichere Telekooperation SIT kümmern sich darum, dass die Datenübertragung verschlüsselt und sicher ist. So reift der HORN pilot schließlich zu einem marktfähigen Produkt.

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Dipl.-Ing. (FH) Roy Hascher Fraunhofer-Gesellschaft

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