Bahnbetrieb optimieren mit großem Touch-Display

<br>

Das Display mit rund 1,50 Metern Diagonale veranschaulicht alle Daten und Fakten, um Entscheidungen treffen zu können. Herzstück der Lösung ist eine Software, die mit Hilfe mathematischer Optimierungsalgorithmen bisher entkoppelte Systeme wie Wartung oder Zugdisposition vernetzt.

Bisher reagieren einzelne Abteilungen von Bahnbetreibern weitgehend unabhängig auf Störfälle, weil sie über das Geschehen außerhalb ihres Verantwortungsbereichs keine Informationen haben. Durch ein abgestimmtes Vorgehen könnten Zugumleitungen oder Streckensperrungen nach optimierten Kriterien erfolgen.

Für Bahnnutzer könnte mit diesen Informationen auch eine Verspätungs-App „gefüttert“ werden, die ihnen aktuelle Informationen übermittelt, wie das Forschungsmagazin Pictures of the Future berichtet.

Die IT-Lösung von Siemens führt erstmals alle Entscheidungsgrundlagen und Datenbestände der bisher getrennten Bereiche zusammen und zeigt die Lage übersichtlich auf dem Multitouch-Tisch an, an dem dann alle Beteiligten gleichzeitig arbeiten können. Bei einer Störung im Bahnverkehr, beispielsweise einer Streckensperrung, brauchen Zugdisponenten und Wartungsverantwortliche schnell einen Aktionsplan.

Für ihre Entscheidungen benötigen sie unterschiedliche Informationen und sie haben verschiedene Interessen. Der Disponent muss teure Verspätungen vermeiden und möglichst viele Personen befördern. Dazu muss er wissen, wo wie viele Züge und Passagiere betroffen sind und über welche Strecken er sie umleiten kann.

Die Wartung braucht Informationen über die Art der Störung, ob ein Ersatzzug gebraucht wird oder wie schnell Techniker samt benötigter Teile vor Ort sein können. Ihr Ziel ist, alle Betriebsmittel optimal zu nutzen. Aufgrund der getrennten Systeme sieht heute jeder der Beteiligten nur für seinen Bereich die Konsequenzen seiner Entscheidung.

Der Algorithmus von Siemens kann für den Bahnbetreiber das insgesamt beste Szenario finden. Das Programm berechnet aus den Daten eine optimale Lösung und berücksichtigt auch Randbedingungen wie zum Beispiel vertragliche Zusagen über Strafzahlungen bei Verspätungen. Bedient wird das Programm über ein 60-Zoll Multitouch-Tisch – wie ein riesiges Smartphone.

Bis zu 32 Bedienungen gleichzeitig verarbeitet das berührungsempfindliche Display. Die Verantwortlichen können ihre Ideen gemeinsam durchspielen und so schnell das für alle beste Vorgehen finden.

Media Contact

Dr. Norbert Aschenbrenner Siemens InnovationNews

Weitere Informationen:

http://www.siemens.de/innovation

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Informationstechnologie

Neuerungen und Entwicklungen auf den Gebieten der Informations- und Datenverarbeitung sowie der dafür benötigten Hardware finden Sie hier zusammengefasst.

Unter anderem erhalten Sie Informationen aus den Teilbereichen: IT-Dienstleistungen, IT-Architektur, IT-Management und Telekommunikation.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Auf den Spuren des Megaerdbebens von 2011

Was war die Ursache des großen Tōhoku-Erdbebens von 2011, und wie können wir geologische Prozesse besser verstehen, um langfristig Küsteninfrastruktur zu schützen – zum Beispiel vor einem Tsunami wie vor…

Anschwellende Ströme

Klimawandel sorgt für mehr Sediment in Hochgebirgsflüssen. Viele Flüsse im asiatischen Hochgebirge transportieren mehr Sediment stromabwärts als noch vor einigen Jahren. Dieses veränderte Sedimentaufkommen wirkt sich besonders stark auf die…

Datensammlung für Tsunami-Frühwarnsysteme

Expedition MSM132 erforscht vulkanische Risiken in der Ägäis. Ein internationales Team von Forschenden ist heute mit der MARIA S. MERIAN in die Ägäis aufgebrochen, um das Vulkansystem Kolumbo bei Santorini…