Familie und Partnerschaft im Alter im Fokus des neuen „Reports Altersdaten“

Im Verlauf der Jahrzehnte gehören wir unterschiedlichen Familiengenerationen an und auch die Partnerschaften verändern sich mit dem Älterwerden. Wie sich diese Entwicklungen in Zahlen der amtlichen Statistik und des Deutschen Alterssurveys (DEAS) widerspiegeln, ist Gegenstand des neuen Reports Altersdaten.

Der Report stellt familiale Lebensformen, die Struktur partnerschaftlicher Lebensformen und das Leben als Paar in den Mittelpunkt seiner Untersuchung. Einen weiteren Schwerpunkt bildet das Alleinwohnen im Alter. Familie existiert über die Grenzen des Haushalts hinaus. Daher richtet sich der Blick in einem weiteren Abschnitt des Reports auf die Familie im weiteren Sinn, auf die haushaltsübergreifenden Generationenbeziehungen.

Einige Befunde des Reports im Überblick:

• Die Mehrheit der Älteren ist verheiratet, es gibt mehr Geschiedene und weniger Verwitwete unter ihnen als in der Vergangenheit. Unverheiratete Ältere heiraten vergleichsweise selten, aber wenn, dann häufig jüngere Partnerinnen und Partner. Fast alle Männer über 60 (88 Prozent) heiraten eine jüngere Partnerin. Der Anteil der Folgeehen und nachehelichen Partnerschaften steigt über die Geburtsjahrgänge hinweg an.

• Ehescheidungen sind im höheren Alter weniger häufig als im mittleren, aber sie nehmen zu: Bereits 28 Prozent aller Scheidungen betreffen heute langjährige Ehen mit mehr als 20 Jahren Dauer.

• Hausarbeit wird bei älteren heterosexuellen Paaren überwiegend von der Frau erledigt, die damit weniger zufrieden ist als ihr Partner. Bei insgesamt hoher Zufriedenheit bewerten ältere Frauen ihre Paarbeziehung etwas weniger positiv als ältere Männer.

• Auch Hochaltrige leben meist im Privathaushalt, erst gegen Lebensende ist ein Leben im Heim häufiger. Ältere Männer leben dabei in größeren Haushalten als ältere Frauen, vor allem weil Männer seltener verwitwet sind. Frauen sind im Alter fast viermal so häufig verwitwet wie Männer.

• Das Alleinleben im Alter ist vorrangig weiblich, aber unter den “jungen alten“ Männern nimmt der Anteil der Alleinlebenden zu, insbesondere weil mehr Männer partnerlos ins Alter kommen.

• Dank der steigenden Lebenserwartung nimmt die Zahl der gleichzeitig lebenden Generationen einer Familie zu; zugleich sinkt aber die Zahl der Personen je Generation.

• Trotz größer werdender Wohndistanz zwischen den Generationen lebt die Mehrheit der älteren Elternin einer Entfernung von maximal zwei Stunden zu ihrem nächstwohnenden erwachsenen Kind.

• Mehr als die Hälfte der 55- bis 69-Jährigen und drei Viertel der 70- bis 85-Jährigen gaben 2008 an, Enkelkinder zu haben.

Kontakt:
Sonja Nowossadeck, Deutsches Zentrum für Altersfragen (www.dza.de)
Tel: +49 (30) 260 740 63

Media Contact

Stefanie Hartmann idw

Weitere Informationen:

http://www.dza.de

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