Den Stromverbrauchern im Auto auf der Spur

Von der Klimaanlage bis zum Boardcomputer: Immer mehr elektrische Komponenten sind in Autos im Einsatz. Sie sorgen nicht nur für mehr Bequemlichkeit und Sicherheit, sondern erhöhen auch den Treibstoffverbrauch.

Mit der Optimierung der Automobilelektronik beschäftigt sich der Studiengang „Elektronik & Technologiemanagement“ der FH JOANNEUM Kapfenberg in einem EU-Projekt. „Energy Efficient Vehicles for Road Transport“ (EEVERT) nennt sich das Vorhaben, an dem neben dem Kapfenberger Studiengang Volvo, FIAT, Bosch, Lear, MIRA und Magna Powertrain beteiligt sind.

„Strom, der im Auto verbraucht wird, ist sehr kostbar“, meint Studiengangsleiter Hubert Berger. Umgerechnet kostet eine Kilowattstunde Strom, die von einem Automotor hergestellt wird, rund einen Euro. Darüber hinaus weiß man noch zu wenig Bescheid, wie hoch der „Stromhunger“ einzelner Komponenten zu bestimmten Betriebszeiten ist. Ziel des Projektes ist es, eine Treibstoffeinsparung von bis zu zehn Prozent durch die Optimierung elektrischer Komponenten und deren Betrieb zu erreichen. Man kann davon ausgehen, dass bei großzügig ausgestatteten Fahrzeugen bis zu 30 Prozent des Treibstoffverbrauchs auf das Konto der Automobilelektronik gehen.

Der Studiengang „Elektronik & Technologiemanagement“ widmet sich der Simulation aller elektrischen Komponenten eines zeitgemäßen Automobils. „Dafür ist es notwendig“, so Berger, „die von den Projektpartnern erstellten Modelle der Einzelkomponenten zusammen zu führen, um das gesamte Netz für unterschiedliche Fahrzyklen nachzubilden. Daraus können Schlüsse über Leistungsspitzen, Energieverbrauch und Dimensionierung sowie Optimierung der Komponenten gezogen werden.“

Kompetenz in Automobilelektronik

Für das Projekt werden insgesamt sechs Millionen Euro aufgewendet werden. Der Anteil der Kapfenberger Elektroniker macht rund 800.000 Euro aus. Mit der Forschungstätigkeit wird im September begonnen. Berger: „Mit diesem Projekt unterstreichen wir unsere Kompetenz in der Automobilelektronik, in einem Wachstumsmarkt, der durch die neuen Antriebstechnologien besonders beflügelt wird.“

Der Trend zu mehr Elektronik im Auto zeigt sich auch bei den AbsolventInnen des Studiengangs. Immer mehr Kapfenberger ElektronikerInnen sind gefragte SpezialistInnen in der Automobilindustrie, wobei Entwicklungsabteilungen den Schwerpunkt bilden. Wer künftig in diesem spannenden Berufsfeld tätig sein möchte, kann sich noch bis 3. September um einen Studienplatz an der FH JOANNEUM Kapfenberg bewerben.

Kontakt:
FH-Prof. Dr. Hubert Berger, Tel. + 43 3862 33600-8330
E-Mail: hubert.berger@fh-joanneum.at

Media Contact

Thomas Winkler idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Energie und Elektrotechnik

Dieser Fachbereich umfasst die Erzeugung, Übertragung und Umformung von Energie, die Effizienz von Energieerzeugung, Energieumwandlung, Energietransport und letztlich die Energienutzung.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Windenergie, Brennstoffzellen, Sonnenenergie, Erdwärme, Erdöl, Gas, Atomtechnik, Alternative Energie, Energieeinsparung, Fusionstechnologie, Wasserstofftechnik und Supraleittechnik.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Das Mikrobiom verändert sich dynamisch und begünstigt wichtige Funktionen für den Wirt

Ein interdisziplinäres Forschungsteam des Kieler SFB 1182 untersucht am Beispiel von Fadenwürmern, welche Prozesse die Zusammensetzung des Mikrobioms in Wirtslebewesen steuern. Alle vielzelligen Lebewesen – von den einfachsten tierischen und…

Wasser im Boden – genaue Daten für Landwirtschaft und Klimaforschung

Die PTB präsentiert auf der Woche der Umwelt, wie sich die Bodenfeuchte mithilfe von Neutronenstrahlung messen lässt. Die Bodenfeuchte hat nicht nur Auswirkungen auf die Landwirtschaft, sondern ist als Teil…

Bioreaktor- und Kryotechnologien für bessere Wirkstofftests mit humanen Zellkulturen

Medizinische Wirkstoffforschung… Viele Neuentwicklungen von medizinischen Wirkstoffen scheitern, weil trotz erfolgreicher Labortests mit Zellkulturen starke Nebenwirkungen bei Probanden auftreten. Dies kann passieren, wenn zum Beispiel die verwendeten Zellen aus tierischem…

Partner & Förderer