Solarenergie: Verbesserte Datengewinnung zur stündlichen Sonneneinstrahlung

Forscher am Institut für Vernetzte und Eingebettete Systeme haben nun ein Modell entwickelt, mit dem sich die stündliche Sonneneinstrahlung genauer vorhersagen lässt.

„Die Gewinnung und Verwendung von Solarenergie wird hinkünftig noch an Bedeutung gewinnen, insbesondere vor dem Hintergrund hoher Kosten für fossile Energieträger und deren negativer Auswirkungen auf die Ökologie“, führt Tamer Khatib (Institut für Vernetzte und Eingebettete Systeme) aus. Er hat gemeinsam mit seinem Kollegen Wilfried Elmenreich einen neuen Ansatz entwickelt, um die Datengewinnung zur Sonneneinstrahlung zu verbessern.

„Daten zur Sonneneinstrahlung geben uns Informationen darüber, wie viel Sonnenenergie an einem bestimmten Ort in einer bestimmten Zeitspanne auf der Erdoberfläche eintrifft“, so Elmenreich. Diese Daten sind nötig, um effiziente Forschung zur Verwendung von Solarenergie zu betreiben.

Messungen der Sonneneinstrahlung sind schwierig und kostspielig, daher stehen sie nicht hinreichend zur Verfügung und die Forscher haben sich nach alternativen Methoden zur Generierung solcher Informationen umgesehen.

Khatib führt dazu aus: „Es gibt Regionen auf der Welt, zu denen es keine Solareinstrahlungsmessdaten gibt. Für diese braucht es ein Werkzeug, um das Potenzial an Solarenergie einschätzen zu können. Andernorts gibt es hingegen tägliche Durchschnittswerte, die aber schlechter für die Evaluierung von Solarenergiesystemen geeignet sind als stündlich erfasste Daten.“ Die Forscher haben nun versucht, intelligente Voraussagetechnologien zu entwickeln, mit denen von den täglich erfassten Daten auf einen stündlichen Durchschnittswert umgerechnet werden kann.

Im Klagenfurter „Smart Grid Lab“ ist es nun gelungen, dafür ein Modell zu entwickeln. Sechs Indikatoren werden eingegeben: tägliche Sonneneinstrahlung, Stundenwinkel, Sonnenuntergangswinkel, Datum, Längen- und Breitengrad. Daraus lässt sich die stündliche Sonneneinstrahlung abschätzen. Wilfried Elmenreich ist mit den Ergebnissen zufrieden: „Sie zeigen, dass das Modell die stündliche Sonneneinstrahlung sehr gut vorhersagen kann und dass die Vorhersagegenauigkeit höher ist als bei den bisher verwendeten empirischen und statistischen Modellen.“

Media Contact

Dr. Romy Müller idw

Weitere Informationen:

http://www.aau.at

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Energie und Elektrotechnik

Dieser Fachbereich umfasst die Erzeugung, Übertragung und Umformung von Energie, die Effizienz von Energieerzeugung, Energieumwandlung, Energietransport und letztlich die Energienutzung.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Windenergie, Brennstoffzellen, Sonnenenergie, Erdwärme, Erdöl, Gas, Atomtechnik, Alternative Energie, Energieeinsparung, Fusionstechnologie, Wasserstofftechnik und Supraleittechnik.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer