Gleichmäßiger Stromfluss durch dezentralen Trafo

Solarkraftwerk: Gut für die Umwelt, aber schwankungsreich (Foto: berlin-pics)

Forscher der Technischen Fachhochschule Georg Agricola haben einen Ortsnetztransformator entwickelt, der ein Problem der Energiewende lösen kann. Denn die Spannungsschwankungen im Energieverteilnetz werden bei der Zunahme von Solar- und Windenergieanlagen immer unberechenbarer.

Auch hängen sie stark vom Wetter ab. „Das charmante an der Lösung mit dem Ortsnetztransformator ist: Es ist dezentral – man braucht am Stromnetz selbst nichts ausbauen“, sagt Stephan Düppe, Sprecher der Technischen Fachhochschule in Bochum, gegenüber pressetext.

Noch Brückentechnologie

„Der regelbare Ortsnetztrafo wendet vorhandene Energietechnik an, jedoch auf eine neue Art und Weise. Wir haben damit eine Brückentechnologie geschaffen auf dem Weg zum Smart Grid“, sagt Michael Bendrat, der mit Günter Schulz und einem Forscherteam den Ortsnetztransformator konzipiert hat. Brückentechnologie deshalb, weil es noch einige Zeit dauern wird, bis ein derartiges Energieverteilnetz großflächig aufgebaut ist. Das System soll für alle Energieerzeuger – vom Großkraftwerk bis zur hauseigenen Solaranlage – optimiert werden.

Mit dem Anteil erneuerbarer Energien wachsen die Spannungsschwankungen, da sich Sonnenschein und Wind nicht regulieren lassen und unregelmäßige Energieflüsse unterschiedliche Spannungspegel bewirken. Das Ortsnetz in Deutschland ist auf eine Spannung von 230 Volt oder 400 Volt bei Drehstrom festgelegt.

Die Spannung darf davon um zehn Prozent abweichen. Jenseits dieser Grenzwerte drohen Ausfälle oder gefährliche Schäden. Den Toleranzbereich einzuhalten, ist für Netzbetreiber aber schwierig. So hat RWE einen Prototypen seit Januar im Einsatz. Finanziert wird das Forschungsprojekt vom Land Nordrhein-Westfalen und vom europäischen Fonds für regionale Entwicklung.

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Oranus Mahmoodi pressetext.redaktion

Weitere Informationen:

http://www.tfh-bochum.de

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