Fördertechnik erschließt brachliegende Gasfelder

Die Testanlage soll Ende 2008 in Betrieb gehen. Bei der Gasförderung spielen Kompressoren eine wichtige Rolle. Sie verdichten das Gas auf bis zu 1000 Bar, damit es in Pipelines eingespeist und teilweise tausende Kilometer transportiert werden kann. Heutige Verdichter bestehen hauptsächlich aus einem Motor, Kompressor, Getriebe und Magnetlager, die horizontal mit Dichtungsringen verbunden sind.

Durch diese Dichtungen entweicht Gas – ein Grund, warum bisher verunreinigtes und giftiges Gas, das etwa Schwefelwasserstoff enthält, nicht gefördert werden kann. Davon sind etwa ein Drittel der globalen Gasreserven betroffen.

Bereits 1999 begann Siemens Power Generations (PG) zusammen mit Shell Global Solutions einen Verdichter zu entwickeln, der Anwendungen mit giftigen, verunreinigtem Erdgas ermöglicht. Die Experten integrierten die einzelnen Bestandteile des Kompressors in ein in sich geschlossenes, vertikales Gehäuse. Damit wurde nicht nur eine kompakte Anlage konstruiert, die das Austreten der giftigen Dämpfe ausschließt. Seit 2006 ist der Kompressor ECO-II erfolgreich in Betrieb.

Statoil hat Siemens nun mit der Weiterentwicklung von ECO-II beauftragt. Ziel ist es, die Kompressor-Technologie in einigen Jahren auch zur Erdgasförderung direkt auf dem Meeresgrund einzusetzen, wo ein Großteil der verunreinigten Gasfelder liegt. Um den extremen Anforderungen Stand zu halten, optimiert Siemens das System zurzeit bezüglich robuster Bauweise und maximaler Verfügbarkeit bei minimalem Wartungsaufwand.

Gleichzeitig lassen sich mit dem Kompressor die Gasfelder länger als bisher nutzen: Waren beispielsweise Bohrplattformen bisher auf den natürlichen Druck des Gases angewiesen, um es zur Wasseroberfläche fördern zu können, kann die neue Technologie druckarmes Erdgas direkt auf dem Meeresboden komprimieren und ebenfalls verwenden. (IN 2007.10.2)

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Dr. Norbert Aschenbrenner Siemens InnovationNews

Weitere Informationen:

http://www.siemens.de/innovation

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