Stiftung förderte Kälte aus Wärme

An der Fachhochschule Gelsenkirchen wurde ein Entwicklungsprojekt zur Erzeugung von Kälte aus Wärme erfolgreich abgeschlossen. Die Pilotanlage dazu steht im Gladbecker Innovationszentrum Wiesenbusch. Technisch neues Verfahren für Kleinkühlanlagen auf der Basis einer Ammoniak-Wasser-Absorptionskältemaschine war der Stiftung „Zukunft NRW“ der „WestLB“ in Düsseldorf eine runde viertel Million Euro wert.

Was die Ägypter vor 5000 Jahren schon wussten und was im 19. Jahrhundert im Laborexperiment als machbar bewiesen wurde, was aber auch im 21. Jahrhundert noch nicht für kleine Kühlanlagen funktionierte, das hat ein Team um Prof. Dr. Rainer Braun an der Fachhochschule Gelsenkirchen jetzt in einem Entwicklungsprojekt geschafft: aus Sonne oder aus Abwärme wird Kälte erzeugt, beispielsweise für die Kühlung von Gebäuden oder von Lebensmitteln. Dass das Know-how für diese neue Technik weltweit einen bedeutenden Markt haben kann, erkannte die Stiftung „Zukunft NRW“ der „WestLB AG“ schnell und förderte die Entwicklungsarbeiten in Gelsenkirchen sowie im Gladbecker Innovationszentrum-Wiesenbusch mit insgesamt rund 260.000 Euro. „Welche Bedeutung die Kühlung von Gebäuden und insbesondere die Kühlung von Lebensmitteln rings um den Äquator hat, leuchtet unmittelbar ein. Wenn Nordrhein-Westfalen eine solche umwelt- und ressourcenschonende Technik, die zudem unabhängig vom Stromnetz ist, dorthin exportieren kann, dann hilft das auch unserer Wirtschaft und entspricht damit exakt unserem Stiftungsziel mit einzelnen Fördermaßnahmen einen ergänzenden Beitrag für die positive Zukunftsentwicklung des Landes Nordrhein-Westfalen zu leisten“, erläutert Dr. Joachim Minnemann, Mitglied des Stiftungsvorstandes.

Aus den Laborschuhen ist das Projekt jetzt ’rausgewachsen. Die Pilotanlage haben Braun und seine Mitarbeiter im Innovationszentrum Wiesenbusch in Gladbeck installiert. Noch in diesem Jahr soll die nächste Stufe, die Prototypanlage, fertig sein. Diese kann dann von einem Unternehmen, das in den nächsten Monaten dazu extra gegründet wird, vermarktet werden. Bei der Vermarktung mitmachen will voraussichtlich auch ein marokkanisches Institut, mit dem die Hochschule über eine Kooperation verbunden ist. Interesse an einer Referenzanlage hat außerdem ein deutscher Landwirt im Raum Düsseldorf, der mit Hilfe der Abwärme seines biogasbetriebenen Blockheizkraftwerkes die ganzjährig benötigte Kälte zur Verfügung hat, um seine Schweineställe zu kühlen und um Agrarerzeugnisse bis zum Verkauf frisch zu halten.

Ihr Ansprechpartner für weitere Informationen:

Prof. Dr. Rainer Braun, Energie-Institut der Fachhochschule Gelsenkirchen, Telefon (0209) 9596-300, Telefax (0209) 9596-298, E-Mail rainer.braun@fh-gelsenkirchen.de

Media Contact

Dr. Barbara Laaser idw

Weitere Informationen:

http://www.fh-gelsenkirchen.de

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