Umweltfreundliche Wasserstofftechnologie braucht noch Jahrzehnte

Die umweltfreundliche Massenproduktion von Wasserstoff als Alternative zu Kohle und Öl wird nach Expertenansicht noch mindestens zwei bis drei Jahrzehnte auf sich warten lassen. Doch gerade weil noch so ein langer Weg bevorstehe, sei es «höchste Zeit», die Entwicklung der Wasserstoffwirtschaft voranzutreiben, sagte der Vizevorsitzende der Internationalen Gesellschaft für Wasserstoffenergie, Carl-Jochen Winter. «Die Entwicklung jeglicher Energien braucht viel Zeit. Und Zeit bedeutet immer viele Dekaden bis zu halben Jahrhunderten.»

Gegenwärtig wird Wasserstoff zu je einem Drittel aus Kohle, Erdöl und Erdgas gewonnen. Dabei wird jedoch klimaschädliches Kohlendioxid (CO2) freigesetzt. Für die umweltfreundliche Produktion gebe es heute zwei Möglichkeiten, sagte Winter. Zum einen weiterhin aus fossilen Energieträgern. «Aber nur unter der Bedingung, dass das dabei entstehende CO2 abgefangen wird.» Zum anderen durch Elektrolyse aus Wasser mit Hilfe von Solarenergie oder anderen erneuerbaren Energiequellen. Winter hatte in Peking an der zweiten internationalen Wasserstoffkonferenz «Hyforum 2004» teilgenommen und reist zur Konferenz für erneuerbare Energien am Dienstag nach Bonn.

Im Augenblick drehe sich beim Wasserstoff alles ums Auto. Die Hersteller seien auch sehr aktiv. «Das heißt aber nicht, dass die Auto-Industrie die erste sein wird, die Wasserstofftechnologie beziehungsweise die Brennstoffzellen auch auf den Markt bringt.» Eher sei zu erwarten, dass erste anwendbare Entwicklungen aus der Elektroindustrie kommen. Tragbare Elektronikgeräte wie Handys, Laptops und Camcorder, die mit Batterien betrieben werden, könnten bald mit Brennstoffzellen arbeiten, die auch eine zehn Mal längere Betriebsdauer hätten. «Das Brennstoffzellen-Handy kommt noch in diesem Jahrzehnt.»

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