Blumensamen trocknen solar
„Heiße Luft“ effizient genutzt
Das Trocknen von Wildblumen-Samen kann mit einer speziell entwickelten Solar-Anlage erfolgen. Der deutsche Verband der Solar-Einkaufsgemeinschaften hat eine derartige Anlage mit einem Wirkungsgrad von 95 Prozent vorgestellt. 150 Quadratmeter Sonnenkollektoren sammeln die Energie für die Trocknungs-Anlage.
Der bayrische Landwirt Johann Krimmer ist einer der wenigen Produzenten von Wildblumen-Samen. Da er 150 Sorten im Sortiment hat, reicht einfaches Trocknen an der Luft nicht aus. „Wir brauchten eine leistungsfähige Trocknung, mit der wir die einzelnen Arten separat trocknen und die Temperatur regulieren konnten“, sagte der Landwirt. Für die Produktion der Samen sind nur niedrige Temperaturen von maximal 35 Grad nötig. Hinzu kommen noch lange Erntezeiten von Mai bis Oktober, die genau in die Phasen der stärksten Sonneneinstrahlung fallen.
Weil vieles für die Nutzung von Sonnenenergie sprach, entwickelten der Landwirt, das ZAE Bayern (Zentrum für angewandte Energieforschung) sowie Peter Littel vom Verband der Solar-Einkaufsgemeinschaften den Prototypen. Seit Anfang Juni ist die Anlage in Betrieb. Die heiße Luft wird im Sommer zum Trocknen genutzt und soll im Winter das Gewächshaus frostfrei halten. Das ZAE misst ein Jahr lang Energieertrag und -einsparung. Die derzeit erreichten 95 Prozent Wirkungsgrad sollen deutlich über den Wirkungsgraden anderer Anlagen liegen. Ob diese Art der Trocknung auch bei Getreide und Mais angewendet werden kann, bleibt abzuwarten. Deren Erntezeiten sind kürzer und der Energieaufwand ist höher. (
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