Bundesumweltministerium stellt 15 Millionen Euro für Bau von Meeresplattformen bereit

Startschuss für Forschungsprogramm zur Nutzung der Windenergie auf See

Die erste Forschungsplattform für den Ausbau der Windenergie auf hoher See soll in diesem Sommer 45 km nördlich der Insel Borkum in 28 m tiefem Wasser ihren Betrieb aufnehmen. Heute wurden die Bauteile der Plattform auf dem Gelände der ehemaligen Bremer Vulkanwerft und auf dem Montagegelände am Kaiserhafen in Bremerhaven der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Stahlkonstruktion erreicht vom Meeresboden bis zur Spitze des 100 m hohen Windmessmastes die Ausmaße des Hamburger Michels. Das Bundesumweltministerium wird den Offshore-Ausbau der Windenergie mit einem umfangreichen wissenschaftlichen Forschungsprogramm begleiten. Als Grundlage für die Erhebung von Daten der Meeresumwelt werden Meeresplattformen in Nord- und Ostsee errichtet, für deren Bau das Bundesumweltministerium insgesamt 15,3 Millionen Euro zur Verfügung stellt.

Die Bundesregierung hat in ihrer Strategie festgelegt, dass der Ausbau der Windenergie auf See umwelt- und naturgerecht erfolgen muss. Auf der Forschungsplattform sollen ökologische Untersuchungen durchgeführt werden, um gesicherte Erkenntnisse über die Auswirkungen von Windparks auf die Meeresumwelt zu erhalten. Mit Hilfe von Radargeräten soll der Vogelzug über der Nordsee erfasst werden, um Einflüsse auf die Zugvögel zu erkunden. Auch Veränderungen der tierischen und pflanzlichen Lebensgemeinschaften im Meeresboden in der Umgebung der Plattform werden untersucht. Die Entwicklung des Bewuchses an der Stahlgründung der Plattform im Wasser – ähnlich wie an einem Schiffswrack – soll mit einer ferngesteuerten Videokamera beobachtet werden, um Erkenntnisse zu gewinnen, ob und wie Windparks auf See die Nahrungsketten von Flora und Fauna beeinflussen können.

Die Meeresplattform soll mit modernsten Messgeräten und Datenübertragungstechnik ausgestattet werden. Diese sollen Informationen über die Windverhältnisse auf See und über die Kräfte von Wind und Wellen, denen solche Anlagen in 20 bis 30 Metern Meerestiefe standhalten müssen, liefern. Mit Planung, Ausschreibung und Betrieb der Forschungsplattformen ist die Germanische Lloyd WindEnergie GmbH Hamburg beauftragt.

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Michael Schroeren BMU-Pressereferat

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