Synthetische Biologie – Eine neue Ingenieurwissenschaft entsteht

Die Synthetische Biologie versucht, gezielt Zellen mit bestimmten Eigenschaften zu konstruieren, und ist so im Begriff, sich als neue Ingenieurwissenschaft zu etablieren.

Die SATW will mit der Broschüre «Synthetische Biologie – eine neue Ingenieurwissenschaft entsteht» einen Beitrag dazu leisten, Chancen und Risiken dieser Wissenschaftsrichtung aufzuzeigen, die zwar in Forscherkreisen intensiv diskutiert wird, aber in der Gesellschaft noch kaum bekannt ist.

Die SATW erachtet es auch als wichtig, die Diskussion zu einer Zeit anzustossen, in welcher die Synthetische Biologie noch mehrheitlich auf der Stufe der Grundlagenforschung angesiedelt ist.

Die junge Disziplin steht erst am Anfang und das Realisierte scheint eher eine Erweiterung der bisherigen gentechnologischen Arbeiten zu sein. Es gelang bereits, ein ganzes Genom eines Bakteriums Schritt für Schritt zu synthetisieren und in eine fremde Bakterienhülle einzuführen.

Das «neue» Bakterium wies die Eigenschaften der eingebauten Gene auf. Viel Arbeit stecken Forschende auch in die Entwicklung von Minimalzellen. Diese enthalten nur noch die essenziellen Gene, die zum Zellwachstum nötig sind, und sollen als Chassis dienen, um weitere und neu entwickelte Gene und Funktionen einzubauen.

Komplexität biologischer Systeme reduzieren

In der wissenschaftlichen Gemeinschaft gibt es keinen Konsens darüber, was Leben wirklich ist. Am ehesten wird man sich wohl auf die wichtigsten Kriterien einigen können, die Leben auszeichnen. Eingeleitet wird diese Broschüre – im Sinne eines Kontrapunktes zu naturwissenschaftlichen Sichtweisen – mit einer philosophischen Betrachtung, welche die vollständige Beschreibbarkeit und damit auch die Konstruktion des Lebendigen in Frage stellt.

In den weiteren Beiträgen werden wichtige Begriffe der Synthetischen Biologie besprochen und Konzepte vorgestellt, mit denen die Komplexität biologischer Systeme reduziert werden können. Dies ist eine entscheidende Voraussetzung für deren industrielle Nutzung.

Media Contact

Beatrice Huber idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Biowissenschaften Chemie

Der innovations-report bietet im Bereich der "Life Sciences" Berichte und Artikel über Anwendungen und wissenschaftliche Erkenntnisse der modernen Biologie, der Chemie und der Humanmedizin.

Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Bakteriologie, Biochemie, Bionik, Bioinformatik, Biophysik, Biotechnologie, Genetik, Geobotanik, Humanbiologie, Meeresbiologie, Mikrobiologie, Molekularbiologie, Zellbiologie, Zoologie, Bioanorganische Chemie, Mikrochemie und Umweltchemie.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

KIT und IBM bauen ihre Zusammenarbeit aus (ausführliche Bildunterschrift am Textende)

KIT und IBM: Partnerschaft für Generative KI und Digitale Innovationen

Intelligente Assistenten und automatisierte Lösungen sollen künftig den Arbeitsalltag erleichtern, Routineaufgaben übernehmen und Wettbewerbsvorteile schaffen. Künstliche Intelligenz stellt in ihren unterschiedlichen Facetten dazu eine entscheidende Grundlagentechnologie dar. Um gemeinsam digitale…

Die Daimler und Benz Stiftung etabliert ein neues Förderformat „Ladenburger Horizonte“: hier werden Forschungskooperationen zwischen wissenschaftlichen Einrichtungen in Deutschland und Institutionen in Subsahara-, Ost- und Westafrika gefördert.

Neue Wissenschaftsförderung Stärkt Innovation in Afrika

Daimler und Benz Stiftung startet Förderformat „Ladenburger Horizonte“ mit zwei ausgewählten Forschungsprojekten Mit dem neu etablierten Förderformat „Ladenburger Horizonte“ setzt die Daimler und Benz Stiftung einen Schwerpunkt auf Forschungskooperationen zwischen…

Die Grabtätigkeit von Regenwürmern hilft den Pflanzenwurzeln in ariden Ökosystemen dabei, die begrenzt vorhandenen Nährstoffe in tieferen Bodenschichten aufzunehmen. (Bild: V. Gutekunst)

Architekten der Natur: Wirbellose, die globale Böden verbessern

Eine neue Nature-Publikation zeigt, wie wirbellose Bodenlebewesen die Welt unter unseren Füßen und damit auch Ökosystemleistungen weltweit beeinflussen. Basierend auf einer Medienmitteilung der Sun Yat-sen University Seit der industriellen Revolution…