Neuronale Netzwerke: Viele Eigenschaften – ein Modell

Die Verarbeitung visueller Erfahrungen spiegelt sich in der neuronalen Aktivität der visuellen Hirnrinde wider. N. Kraynyukova/Max Planck Institute for Brain Research

Unsere Sinnesorgane verarbeiten Reize der Außenwelt zu elektrischen Signalen, die an die neuronalen Netzwerke weitergeleitet und dort verarbeitet werden. Diese Transformationen in der Großhirnrinde sorgen unter anderem dafür, dass wir die Sinneseindrücke verarbeiten können, Erinnerungen speichern, und in der Lage sind, Entscheidungen zu treffen.

Obwohl die Neurowissenschaften noch immer weit davon entfernt sind, diese beeindruckende Vorgänge im Gehirn ausreichend zu verstehen, ist es destotrotz möglich, sie mit einer Reihe Zustände der neuronalen Aktivität in Zusammenhang zu bringen.

Die Forscherinnen der Arbeitsgruppe „Theorie der neuronalen Dynamik“ am Max-Planck-Institut für Hirnforschung zeigen nun wie ein einziges Netzwerkmodell die vielfältigen Zustände der neuronalen Aktivität adäquat darstellen kann. Sie erweiterten dazu das „Stabilisierte Supralineare Netzwerk Modell“ (SSN), das Forscher bisher verwendeten, um wichtige Funktionen des visuellen Systems erfolgreich darzustellen.

Die beiden Wissenschaftlerinnen fanden nun heraus, dass die Möglichkeiten des SSN noch gar nicht erschöpft sind, und zeigten, wann das SSN gleichzeitig auch bistabile, oszillierende und andauernde Zustände beschreiben kann.

Damit wird einen Weg geebnet für eine einheitliche Theorie kortikaler Funktionen. Kraynyukova: “Die Struktur eines Netzwerks hängt eng mit seiner Fähigkeit zusammen, bestimmte Funktionen entstehen zu lassen. Unsere Ergebnisse beschreiben diesen Zusammenhang genau und ermöglichen, ausgehend von der Aktivität spezieller Netzwerke, Strukturinformation zu erhalten.“

Tchumatchenko: „Diese Theorie ist sehr vielversprechend. Es kann jetzt sogar Gehirnfunktionen wie Kurzgedächtnis und Entscheidungsfindung realistisch darstellen.“

http://www.pnas.org/content/early/2018/03/06/1700080115.short?rss=1
https://brain.mpg.de/news-events/news/news/archive/2018/march/article/neural-net…

Media Contact

Dr. Arjan Vink Max-Planck-Institut für Hirnforschung

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Biowissenschaften Chemie

Der innovations-report bietet im Bereich der "Life Sciences" Berichte und Artikel über Anwendungen und wissenschaftliche Erkenntnisse der modernen Biologie, der Chemie und der Humanmedizin.

Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Bakteriologie, Biochemie, Bionik, Bioinformatik, Biophysik, Biotechnologie, Genetik, Geobotanik, Humanbiologie, Meeresbiologie, Mikrobiologie, Molekularbiologie, Zellbiologie, Zoologie, Bioanorganische Chemie, Mikrochemie und Umweltchemie.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer