Krebs: Zucker wird Zellen zum Verhängnis

Auch Krebszellen zahlen einen hohen Preis für ihre Vorliebe für Süßes. Wissenschaftler der University of California und der Kyushu University haben Krebszellen, die Glukose aufnehmen, dazu gebracht, einen Zucker zu konsumieren, der für sie giftig ist. Dieser Zucker hinterlässt in den Zellen einen sogenannten „Selbstmord-Schalter“, der die Zellen für Angriffe verwundbar macht, schreiben die Wissenschaftler in Cancer Research http://cancerres.aacrjournals.org .

2-Deoxyglucose als Schlüssel

„Die meisten Krebszellen hängen bei der für das Wachstum notwendigen Energiegewinnung fast ausschließlich von Glukose ab“, betont Guy Perkins von der University of California. Gemeinsam mit seinem Kollegen Rudy Yamaguchi von der Kyushu University entdeckte der Forscher, dass die Zellen auch einen ähnlichen Zucker, nämlich 2-Deoxyglucose, aufnehmen. Dieser Zucker entfernt aber ein Protein in Inneren der Zelle, das einen Selbstmord-Schalter bewacht. Ist er einmal exponiert, kann der Schalter mit Hilfe des Medikaments ABT-263 aktiviert werden. Die betroffenen Zellen werden dann durch die Freisetzung von Proteinen dazu gebracht, sich selbst zu zerstören.

Dieser Ansatz könnte einem NewScientist-Bericht zufolge das Ende für verschiedene Arten von Krebs bedeuten. Dazu gehören Leber-, Lungen- und Brustkrebs sowie Krebserkrankungen des Blutes. Bei Mäusen ist es bereits gelungen, aggressive menschliche Prostatakrebstumore innerhalb von Tagen verschwinden zu lassen. Yamaguchi und Perkins hoffen jetzt, dass sie an der University of California eine klinische Studie zu diesen Forschungsansätzen durchführen können.

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Michaela Monschein pressetext.redaktion

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