Sexleben der Rotalgen untersucht

Video-Mikroskopie im Zeitraffer bringt Licht ins Leben der Algen

Mit Video-Mikroskopie im Zeitraffer ist es einem Forscherteam der Universität von Melbourne gelungen, dem Sexleben von Rotalgen auf die Spur zu kommen. Das Sexualleben der Algen ist nach Ansicht der Wissenschaftler ähnlich komplex wie das anderer Meerestiere. Die männlichen Exemplare der Rotalge setzen Millionen Spermien frei, wenn das Wasser bei Flut einen geringen Salzgehalt hat, fand das Forscherteam um die Biologin Sarah Wilson heraus.

Mit der Strömung gelangen die Spermien zu den weiblichen Algen und klammern sich dort an feine Härchen. Dann geben sie ihre Erbinformationen an die weiblichen Haare ab und befruchten damit das Ei, das an der Basis jedes Haares sitzt, berichtet der Nachrichtendienst ddp. Biologen studieren die Fortpflanzung der Rotalgen schon seit über 100 Jahren – jedoch fast ausschließlich an getrockneten oder konservierten Exemplaren. „Bisher wusste niemand, was exakt passiert, wenn Rotalgen sich fortpflanzen“, so Wilson. „Das ist das erste Mal, dass wir ihr Sexualleben in lebenden Zellen beobachten konnten.“

Die Südost Küste Australiens besitzt weltweit die größte Anzahl an Rotalgen-Spezies. Rotalgen sind wertvoll, da sie in der Lebensmittelherstellung und als Teil der Sushi-Gerichte (Nori) Verwendung finden. Die Forscher sind an neuen Erkenntnissen über die Lebewesen sehr interessiert.

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Wolfgang Weitlaner pte.online

Weitere Informationen:

http://www.sciencenow.org.au

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