Neues Lasermikroskop ermöglicht schonenden Gentransfer
Damit kann DNA durch optische Methoden in Zellen eingebracht werden. Das femtOgene® ist damit weltweit das erste Gerät, das mit optischen Impulsen im Femtosekunden Bereich (eine Billiardstelsekunde) Zellen perforieren kann, um fremdes genetisches Material einzuschleusen.
Das femtOgene® erzeugt wie ein Schneidbrenner ein nanometergroßes Loch in einer Zellmembran, wodurch Moleküle wie die Erbsubstanz DNA oder Proteine in die Zelle geschleust werden können. Dieses Verfahren nutzt man unter Anderem in der Gentherapie oder der Stammzellenforschung. Wird fremde Erbsubstanz erfolgreich in die DNA der Zielzelle eingebaut, produziert diese zum Beispiel Insulin für Diabeteskranke. Bei herkömmlichen Verfahren wird die Zelle bei der Einschleusung von Fremdmaterial häufig so geschädigt, dass sie absterben kann. „Der Vorteil unserer Methode liegt darin, dass sie schonend ist.
Entsprechend ruft sie keine schädlichen Nebenwirkungen in der Zelle hervor und ermöglicht eine schnelle Selbstheilung der Zellmembran“, sagt Professor Karsten König, Firmengründer von JenLab. Das neue Lasermikroskop wartet jetzt darauf, im Forschungsalltag seine Qualitäten zu zeigen. Dabei sind die Stammzellenforschung oder die Gewebezüchtung im Bereich der regenerativen Medizin zwei aktuelle Anwendungsfelder, die von diesem schonenden Verfahren profitieren können.
Mit dem neuen Werkzeug können jedoch nicht nur Moleküle in Zellen eingeschleust werden, sondern auch biologische Strukturen innerhalb der Zellen, wie der Zellkern oder Zellorganellen, ausgeschaltet oder isoliert werden. Erhöht man die Energie des Lasers, kann man zum Beispiel gezielt einen Zellkern isolieren, um ihn anschließend zu Zwecken der Grundlagenforschung zu untersuchen. „Nebenbei“ dient der Laser, der auf einem ultrakompakten Lasermikroskop beruht, auch noch zur Beobachtung und Ablichtung der Zelle und ihrer Strukturen im lebenden Gewebe. Damit ermöglicht er Ärzten und Forschern eine schonende Methode zur Beobachtung und Diagnose.
Über JenLab
JenLab GmbH wurde 1999 in Jena von Professor Karsten König gegründet. Seit 2007 mit einer Zweigstelle im Saarbrücker Science Park vertreten. JenLab produziert eine Vielzahl wissenschaftlicher Geräte der optischen Nanotechnologie mit Einsatzbereichen in der Medizin, Zellbiologie und Biotechnologie. Die Firma JenLab ist Mitglied des größten deutschen Nanotechnologienetzwerks NanoBioNet e.V.
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NanoBioNet ist ein leistungsfähiges Netzwerk aus Hochschulen, Kliniken, Forschungsinstituten und Unternehmen aus den Bereichen Entwicklung, Produktion, Wirtschaft und Technologietransfer. Die Mitglieder kommen aus unterschiedlichen Branchen, etwa der Biotechnologie, der chemischen Nanotechnologie oder der Medizintechnik.
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Schillerstrasse 1
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