Weißstängeligkeit bei Raps – Erfolgversprechendes Prognosemodell
Diese Frage interessiert sicher jeden Landwirt, der mit Schäden durch diesen Erreger zu kämpfen hat. Ein rechnergestütztes Prognosemodell wurde in einer Doktorarbeit an der Universität Göttingen entwickelt (Institut für Pflanzenpathologie und Pflanzenschutz).
Das Modell ist 2005 erstmals in Feldversuchen der Pflanzenschutzdienste der Länder überprüft worden, dafür wurden schlagspezifische Daten miteinbezogen. Die Berechnungen ergaben, dass die Faktoren Fruchtfolge, Sorte, Bodenart, Aussaattermin und Vorfrucht einen signifikanten Einfluss auf die Befallshäufigkeit mit S. sclerotiorum haben.
Daraufhin wurde die Fruchtfolge in das Modell integriert und auch infektionsgünstige Stunden, in denen Temperatur und Luftfeuchtigkeit optimal für eine Ascosporeninfektion sind, aufgenommen. Ein weiterer Aspekt war auch der Entwicklungszustand des Rapses. Letztlich konnte das Modell soweit verändert werden, dass die Erfolgsquote der Vorhersage stark verbessert wurde.
In Feldversuchen zur Überprüfung des Modells zeigte sich, dass in 81 Prozent der Fälle eine exakte Vorhersage möglich war. Im Vergleich zu einer Routinebehandlung konnten dabei Einsparungen im Fungizideinsatz von 75 Prozent erzielt werden. Bei den Blütenbehandlungen sind durch den Einsatz des Programms Einsparungen für Fungizidkosten von bis zu 50 Euro/Hektar im Vergleich zu einer praxisüblichen Behandlung möglich.
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