Frischobst aus dem Internet? Absatzchancen für Kleinbetriebe
Das weltweite Computernetz Internet taugt schon jetzt als “elektronisches Einkaufsnetz” für frisches Obst und Gemüse. Das hat eine Internet-Analyse des Forschungsprojekts Fruchthandel an der Universität Duisburg ergeben, die von Prof. Dr. Hans-Otto Schenk geleitet wird.
Der gesundheitsbewusste Computersurfer, der sich die lästige Parkplatzsuche oder langes Schlangestehen an den Kassen ersparen will, kann nämlich zur Zeit bereits unter 37 Onlineshops wählen, die rund um die Uhr elektronisch erreichbar sind und ausschließlich Frischobst und -gemüse anbieten oder ein Lebensmittelsortiment einschließlich Frischobst und -gemüse führen.
Prof. Schenk: “Es ist überraschend, in welchem Umfang das Internet bereits als direkter Vertriebsweg genutzt wird, gerade im Bereich so sensibler Waren wie Frischobst und -gemüse.” Die Untersuchung zeigt zudem, dass das Internet sogar Kleinbetrieben neue Absatzchancen eröffnet, wenn sie sich zu Internet-Kooperationen zusammenschließen und eine virtuelle Transaktionsgemeinschaft gründen.
Prof. Schenk: ” Die Zukunft wird zeigen, welche und wie viele Nutzer die Internet-Vorteile der Bequemlichkeit und Preistransparenz in Anspruch nehmen.” Nicht zu unterschätzen sind nämlich auch die Internet-Nachteile: Es fehlt nicht nur der direkte persönliche Kontakt zum Verkäufer und zur Ware, sondern es bleibt einem auch nicht die oft zeitraubende und kostenverursachende Suche nach der richtigen Internet-Adresse erspart.
Gesamtüberblick im Internet abrufbar
Erste Hilfe in diesem Punkt bietet die Duisburger Internet-Studie, die erstmals vollständig die Internet-Einkaufsmöglichkeiten von Obst und Gemüse in Deutschland auswertet. Wer sich einen Gesamtüberblick verschaffen oder seinen nächstgelegenen Internet-Obst- und Gemüseanbieter ermitteln möchte, kann alle Adressen und Beurteilungskriterien im Internet unter www.uni-duisburg.de/fruchthandel abrufen.
Prof. Schenk: “Es ist wichtig, die Anbieteradressen, Bestell-, Liefer- und Zahlungsmodalitäten sowie die angebotenen Sortimente zu kennen, etwa “Bio-Kisten” im Abonnement, Südfrüchte oder Exoten. Diese Daten lassen sich unmittelbar aus unserer Zusammenstellung ablesen.”
Weil die Frischeerzeugnisse – anders als die typischen Warenangebote im Internethandel – nicht beliebig lagerfähig sind und nicht jederzeit an jeden Ort versandt werden können, muss der Kaufinteressent die geeigneten Adressen und einige Einschränkungen kennen.
In der Studie wurden sechs Kriterien erfasst: Liefergebiet, Bestell- und Lieferzeiten, Mindestbestellmenge/Lieferpauschale/zusätzlich anfallende Kosten, Zahlungsmodalitäten, Sortimentsstruktur und Internet-Auftritt der Anbieter.
Nur ein Internet-Anbieter von Frischobst und -gemüse aus biologischem Anbau stellt die Ware nicht selbst zu, sondern stellt die in Auftrag gegebene Ware in Reformhäusern oder Naturkostläden zur Abholung bereit. Drei Internet-Anbieter (Die Grüne Halle, Lebe Gesund!, Naturkost-Express) liefern bundesweit aus und 33 Internet-Anbieter beliefern nur Gebiete mit hoher Siedlungsdichte wie den Rhein-Ruhr-Raum.
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