Internationale Ernährungskonferenz: Deutsche Welthungerhilfe fordert neue Koalitionen bei der Bekämpfung des Welthungers

Die Deutsche Welthungerhilfe hat zu erheblich größeren Anstrengungen und zu neuen Koalitionen bei der Bekämpfung des weltweiten Hungers aufgerufen. Bei der heute in Bonn eröffneten internationalen Ernährungskonferenz verlangte der Generalsekretär der Organisation, Volker Hausmann, eine viel deutlichere Schwerpunktsetzung der staatlichen Entwicklungshilfe auf die ländlichen Räume in den Entwicklungsländern.

Die private Wirtschaft rief er dazu auf, wirtschaftliches Know-how auch für zunächst nicht rentable Entwicklungen zur Verfügung zu stellen und kundenorientiert statt ausschließlich kostenorientiert zu handeln. Produkte wie z. B. Saatgut könnten auch zu Preisen zur Verfügung gestellt werden, die für Arme in den Entwicklungsländern bezahlbar seien. Für eine weitergehende Entwicklung sei es zudem unumgänglich, wirtschaftliche Prozesse in Gang zu setzen und die wirtschaftlichen Fähigkeiten der betroffenen Menschen zu steigern. Aus diesem Grund sollten Staat und auch private Hilfsorganisationen eine intensivere Zusammenarbeit mit Unternehmen suchen und so neue Koalitionen bilden.

Hausmann appellierte an die Wissenschaft, die Forschung auf die Verbesserung der bereits vorhandenen Hauptnahrungsmittel zu konzentrieren. Hier seien die bereits vorhandenen Kenntnisse und Fähigkeiten der betroffenen Menschen eine gute Voraussetzung für die dringend benötigte Steigerung der Nahrungsmittelproduktion. Die Gentechnik, so Hausmann, könne vielleicht Chancen bei der Bekämpfung des Hungers bieten, aber den insbesondere von einigen Forschern vorgetragenen Heilsversprechen könne er sich nicht anschließen. Genmanipulierte Pflanzen seien in aller Regel zu teuer für Bauern in der Dritten Welt.

Media Contact

Dr. Iris Schöninger ots

Weitere Informationen:

http://www.welthungerhilfe.de/

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Agrar- Forstwissenschaften

Weltweite, wissenschaftliche Einrichtungen forschen intensiv für eine zukunftsfähige Land- und Forstwirtschaft.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Themen: Bioenergie, Treibhausgasreduktion, Renaturierung und Landnutzungswandel, Tropenwälder, Klimaschäden, Waldsterben, Ernährungssicherung, neue Züchtungstechnologien und Anbausysteme, Bioökonomie, Wasserressourcen und Wasserwiederverwendung, Artenvielfalt, Pflanzenschutz, Herbizide und Pflanzenschädlinge, digitale Land- und Forstwirtschaft, Gentechnik, tiergerechte Haltungssysteme und ressourcenschonende Landwirtschaft.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

KIT und IBM bauen ihre Zusammenarbeit aus (ausführliche Bildunterschrift am Textende)

KIT und IBM: Partnerschaft für Generative KI und Digitale Innovationen

Intelligente Assistenten und automatisierte Lösungen sollen künftig den Arbeitsalltag erleichtern, Routineaufgaben übernehmen und Wettbewerbsvorteile schaffen. Künstliche Intelligenz stellt in ihren unterschiedlichen Facetten dazu eine entscheidende Grundlagentechnologie dar. Um gemeinsam digitale…

Die Daimler und Benz Stiftung etabliert ein neues Förderformat „Ladenburger Horizonte“: hier werden Forschungskooperationen zwischen wissenschaftlichen Einrichtungen in Deutschland und Institutionen in Subsahara-, Ost- und Westafrika gefördert.

Neue Wissenschaftsförderung Stärkt Innovation in Afrika

Daimler und Benz Stiftung startet Förderformat „Ladenburger Horizonte“ mit zwei ausgewählten Forschungsprojekten Mit dem neu etablierten Förderformat „Ladenburger Horizonte“ setzt die Daimler und Benz Stiftung einen Schwerpunkt auf Forschungskooperationen zwischen…

Die Grabtätigkeit von Regenwürmern hilft den Pflanzenwurzeln in ariden Ökosystemen dabei, die begrenzt vorhandenen Nährstoffe in tieferen Bodenschichten aufzunehmen. (Bild: V. Gutekunst)

Architekten der Natur: Wirbellose, die globale Böden verbessern

Eine neue Nature-Publikation zeigt, wie wirbellose Bodenlebewesen die Welt unter unseren Füßen und damit auch Ökosystemleistungen weltweit beeinflussen. Basierend auf einer Medienmitteilung der Sun Yat-sen University Seit der industriellen Revolution…