Ministerin stellt in Ulm neues Element der Pharma-Initiative des BMBF vor

Bundesforschungsministerin Annette Schavan hat am Freitag in Ulm ein weiteres Element der Pharma-Initiative der Bundesregierung vorgestellt: Mit bis zu zehn Millionen Euro fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in den kommenden drei Jahren die Entwicklung neuer Aufreinigungstechniken für biotechnologische Produkte.

„In diesem Bereich liegt eine der größten Herausforderungen für die biopharmazeutische Branche“, sagte Schavan anlässlich einer Festveranstaltung zum zehnjährigen Bestehen der Bioregion Ulm. „Auf die Entwicklung neuer Verfahren zu setzen, ist hier dringend notwendig“.

Um hohe Qualitätsstandards bei der Herstellung biotechnologischer Produkte, insbesondere bei der Arzneimittelentwicklung sicherzustellen, ist die Reinigung der Produkte entscheidend. Hier werden beispielsweise mechanische und thermische Aufreinigungstechniken wie Zentrifugation und Kristallisation eingesetzt.

Die Effizienz biotechnologischer Produktionsverfahren konnten in den letzten Jahren deutlich gesteigert werden. Der Engpass liegt nun am Ende des Herstellungsprozesses, bei der Aufreinigung der Produkte. Die Notwendigkeit, hierfür neue Verfahren zu entwickeln, ist in den letzten Jahren immer dringlicher geworden. Da die Aufreinigung einen erheblichen Kostenfaktor für biopharmazeutische Arzneimittel darstellt, kommen neue und preiswertere Aufreinigungstechnologie letztlich auch den Patienten zugute.

Die neue BMBF-Fördermaßnahme ist Teil der Pharma-Initiative, die das BMBF im Sommer ins Leben gerufen hat. Dafür stehen bis zum Jahr 2011 insgesamt 800 Millionen Euro zur Verfügung. Die Pharma-Initiative verknüpft Aktivitäten in der Gesundheitsforschung und Biotechnologie und hilft, Lücken im Innovationsprozess der Medikamentenentwicklung zu schließen.

Schavan betonte die Bedeutung der Region Ulm für den Pharmastandort Deutschland: „Die Biotechnologie ist heute insbesondere für die innovative Arzneimittelentwicklung nicht mehr wegzudenken. Deutschland muss das Potenzial der Biotechnologie für den Pharmastandort ausschöpfen. Gerade die Unternehmen in der Region Ulm zeigen, dass Deutschland dafür das nötige Know-how besitzt.“ Schavan hob außerdem hervor, dass in und um Ulm sichtbar werde, dass sich Forschung lohnt und Investitionen in Innovationen auszahlen: „Die Ulmer Region hat sich zum zweitstärksten Pharmastandort Deutschlands entwickelt.“

Media Contact

BMBF Newsletter

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Bildung Wissenschaft

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Das Mikrobiom verändert sich dynamisch und begünstigt wichtige Funktionen für den Wirt

Ein interdisziplinäres Forschungsteam des Kieler SFB 1182 untersucht am Beispiel von Fadenwürmern, welche Prozesse die Zusammensetzung des Mikrobioms in Wirtslebewesen steuern. Alle vielzelligen Lebewesen – von den einfachsten tierischen und…

Wasser im Boden – genaue Daten für Landwirtschaft und Klimaforschung

Die PTB präsentiert auf der Woche der Umwelt, wie sich die Bodenfeuchte mithilfe von Neutronenstrahlung messen lässt. Die Bodenfeuchte hat nicht nur Auswirkungen auf die Landwirtschaft, sondern ist als Teil…

Bioreaktor- und Kryotechnologien für bessere Wirkstofftests mit humanen Zellkulturen

Medizinische Wirkstoffforschung… Viele Neuentwicklungen von medizinischen Wirkstoffen scheitern, weil trotz erfolgreicher Labortests mit Zellkulturen starke Nebenwirkungen bei Probanden auftreten. Dies kann passieren, wenn zum Beispiel die verwendeten Zellen aus tierischem…

Partner & Förderer