Prophylaxe und Therapie einer Immunparalyse

Ansätze für eine mögliche Therapie liegen in den Kenntnissen über den Stoffwechselprozess der Aminosäure Tryptophan, welcher der Bildung bestimmter Hormone dient. Das Enzym Indolamin-2,3-dioxygenase (IDO) kann die Umwandlung von Tryptophan dahingehend beeinflussen, dass bei der Verstoffwechselung Metabolite wie 3-OH-Kynurein oder Chinolinsäure erzeugt werden, welche ein Absterben von Nervenzellen bzw. Zellen des Immunsystems zur Folge haben können . Als Konsequenz dessen kann es zu einer Immunparalyse kommen.

Ein Team von Wissenschaftlern der Universität Greifswald hat, anhand von Tierexperimenten und Untersuchungen an Patienten auf einer Intensivstation, nachweisen können, dass durch die Zugabe von IDO-Hemmern eine Immunparalyse prophylaktisch beeinflusst werden kann. Es wurde darüber hinaus noch gezeigt, dass sich dieser Prozess durch den Einsatz bestimmter Inhibitoren umgelenkt werden kann, so dass anstatt des neurotoxischen Kynurenin dessen „natürlicher“ Gegenspieler, die Kynureninsäure mit nervenschützenden Eigenschaften gebildet wird.

Durch diese gezielte Steuerung des Tryptophan-Stoffwechselprozesses kann eine Immunparalyse im Rahmen einer Sepsis prophylaktisch behandelt werden. Darüber hinaus kann durch die Kenntnis der Zusammenhänge des Stoffwechselprozesses und durch eine Messung der Parameter im Patientenserum durch Massenspektroskopie Aufschluss über die Wahrscheinlichkeit des Eintritts einer solchen Immunparalyse geben.

Für diese Entwicklung wurde ein deutsches Patent bereits angemeldet, internationale Nachanmeldungen sind anhängig. Für die Weiterentwicklung und Anwendung des hier beschriebenen Wirkmechanismus sowie für die sich anschließenden klinischer Studien werden noch Partner in Wissenschaft und Wirtschaft gesucht.

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