Was leisten Dieselpartikelfilter wirklich?

Hochgelobt und doch umstritten: Für manche Experten sind Dieselpartikelfilter Allheilmittel gegen Feinstaub, andere zweifeln an ihrem Nutzen. Auf dem CTI-Forum „Dieselpartikelfilter“ (11. und 12. Juli 2007 in Frankfurt am Main) diskutieren Experten Marktaussichten und technische Entwicklungen dieser Systeme.

Wenn Dieselkraftstoff in Fahrzeugen verbrennt, bilden sich unterschiedliche Rückstände. Dieselpartikelfilter (DPF) sollen dabei helfen, Rußpartikel aus den Abgasen herauszufiltern. Im März reagierte die Bundesregierung auf die Diskussion um die Feinstaubbelastung durch den Verkehr und beschloss – rückwirkend zum 1. Januar 2006 – den sogenannten Öko-Bonus: einen einmaligen Steuernachlass von 330 Euro für den nachträglichen Einbau eines Rußpartikelfilters. Wer sein Dieselfahrzeug nicht mit einem Partikelfilter nachrüstet, muss seit dem 1. April dieses Jahres vier Jahre lang einen Aufschlag auf die Kfz-Steuer von jeweils 1,20 Euro auf 100 Kubikzentimeter Hubraum zahlen.

Doch Experten streiten darüber, ob der DPF das Feinstaubproblem lösen kann. Nach Meinung von Prof. Reinhard Zellner von der Universität Duisburg-Essen kommt der Rußfilter gegen die besonders gesundheitsschädlichen kleinsten Partikel nicht an.

Zulieferern bietet sich Studien zufolge dennoch ein erhebliches Marktpotenzial: Das Beratungsunternehmen A.T. Kearney zum Beispiel prognostiziert dem Markt für Abgasnachbehandlung bis 2020 ein Wachstum von 8 auf etwa 30 Milliarden Euro.

Über zu erwartende Abgasgrenzwerte und damit verbundene Anforderungen an Motor und Abgasnachbehandlungssysteme, Marktaussichten und verschiedene DPF-Systeme diskutieren internationale Automobilexperten auf dem CTI-Forum „Dieselpartikelfilter“ am 11. und 12. Juli 2007 in Frankfurt am Main. Die Referenten kommen aus Unternehmen wie unter anderem DaimlerChrysler, GM Europe, J. Eberspächer, Hyundai Motor Europe sowie Mann und Hummel.

Auf der Agenda stehen neben Konzepten, Materialien und Anwendungen von DPF auch integrierte Systeme und Kombinationsmöglichkeiten, 3D-Simulation von Rußbeladung und Regeneration sowie Erfahrungen aus dem Serieneinsatz von DPF.

In einer Fachausstellung präsentieren das CTI – Céramiques Techniques et Industrielles, Notox und DSi – Delta Services Industriels ihre Lösungen und Entwicklungen.

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Romy König IIR Deutschland GmbH

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