Nachhaltige Energie für den Süden Afrikas
Biomasse, meist in Form von Holzkohle, ist bei der armen Bevölkerung in ländlichen Regionen im südlichen Afrika die Energiequelle Nummer Eins. Das große Bevölkerungswachstum und die anhaltende Armut führen jedoch dazu, dass Steppen und Wälder als Herkunftsquelle für Holz schonungslos ausgebeutet werden. Noch fehlen Lösungswege, die die Energieversorgung und die Ökologie unter einen Hut bringen und so eine nachhaltige Nutzung der Wälder ermöglichen.
Um dies zu erreichen, haben sich Wissenschaftler aus Deutschland, Südafrika, Mosambik und Sambia zu dem internationalen Forschungsprojekt “BioModels” zusammengeschlossen, das vom Institut für Energiewirtschaft und Rationelle Energieanwendung der Universität Stuttgart koordiniert wird. Die Volkswagen-Stiftung fördert das Projekt mit einer Laufzeit von drei Jahren mit 440.000 Euro. Die Mittel fließen in fünf Dissertationsprojekte von Forschungseinrichtungen im südlichen Afrika sowie in den Aufbau eines Forschungs- und Aktionsnetzwerks mit nichtwissenschaftlichen Beteiligten, darunter Regional- und Stadtverwaltungen und nicht-staatliche Organisationen. Auch der Austausch mit Forschungseinrichtungen in Deutschland soll gefördert und so ein Beitrag zur Qualifizierung von Nachwuchswissenschaftlern im südlichen Afrika geleistet werden.
Die Wissenschaftler wollen aufzeigen, wie sich durch eine nachhaltige Nutzung der vorhandenen Biomasse der lokale Energiebedarf decken lässt. Hierzu arbeiten Forscher aus den Bereichen Energiewirtschaft, Technologiebewertung, Geographie, Biologie und den Sozialwissenschaften zusammen. Ihr Ziel ist ein fortgeschrittenes Systemmodell, das ein Energiemodell mit einem Biomassemodell koppelt. Hierzu werden sie die Verbrauchsstrukturen in ländlichen Haushalten erheben und nach die Nutzungsmöglichkeiten der Bioenergie ausloten, aber auch nach Hemmnissen fragen. Auch die Bestimmung und Analyse der Biomasse-Potentiale spielt eine zentrale Rolle. Technische Fragen werden in die Untersuchungen ebenso einbezogen wie Preisstrukturen und sozio-ökonomische Faktoren. Zudem berücksichtigen die Forscher ökologische Aspekte wie beispielsweise die Auswirkungen auf die Landschaftsentwicklung und die Natur.
Weitere Informationen bei Dr. Ludger Eltrop und Dr. Ulrich Fahl, Institut für Energiewirtschaft und Rationelle Energieanwendung der Universität Stuttgart, Tel. 0711/685-87816, -87830, Ludger.Eltrop@ier.uni-stuttgart.de, Ulrich.Fahl@ier.uni-stuttgart.de
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.uni-stuttgart.de/Alle Nachrichten aus der Kategorie: Energie und Elektrotechnik
Dieser Fachbereich umfasst die Erzeugung, Übertragung und Umformung von Energie, die Effizienz von Energieerzeugung, Energieumwandlung, Energietransport und letztlich die Energienutzung.
Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Windenergie, Brennstoffzellen, Sonnenenergie, Erdwärme, Erdöl, Gas, Atomtechnik, Alternative Energie, Energieeinsparung, Fusionstechnologie, Wasserstofftechnik und Supraleittechnik.
Neueste Beiträge
Quantenkommunikation: Effiziente Ansteuerung von Diamant-Qubits mit Mikrowellen
Forschende des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) haben zum ersten Mal in Deutschland gezeigt, wie sogenannte Zinn-Fehlstellen in Diamanten sehr exakt mit Mikrowellen kontrolliert werden können. Diese Defekte haben besondere…
Wenn Ionen zum Katalysator wandern
Neue Einblicke in die Solvatationskinetik an Oberflächen. Die Abteilung Interface Science des Fritz-Haber-Instituts hat weitere Fortschritte im Verständnis der Solvatation von Ionen an Grenzflächen gemacht, wie in ihrer neuesten Veröffentlichung…
Alte Herzen vor der Transplantation stärken
Studie untersucht Wirkung von Senomorphika zum Schutz von Spenderherzen. Anlässlich des Weltherztages am 29. September. Wie die Funktion von Spenderherzen älterer Menschen bei einer Transplantation optimal erhalten werden kann, will…