Engagement belohnt: Münster „Bundeshauptstadt im Klimaschutz“

Münsters Mauern haben schon viel gesehen: Die Stadt war früh Domstadt mit Marktrecht, Provinzialhauptstadt Westfalens und Sitz vieler bedeutender Institutionen. Seit heute kann sich Münster – zum zweitenmal nach 1997 – mit dem Titel „Bundeshauptstadt im Klimaschutz“ schmücken. Im Wettbewerb der Deutschen Umwelthilfe (DUH) mit 77 weiteren Städten und Gemeinden Deutschlands ging die Westfalen-Metropole als Siegerin hervor.

In einer Feierstunde in Berlin würdigte Michael Müller, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesumweltministerium, das besondere Klimaschutzengagement der Stadt und zwölf weiterer Preisträger. Schirmherr des Wettbewerbs ist Bundesumweltminister Sigmar Gabriel. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) und die Klimaschutzinitiative CO2NTRA der Saint-Gobain Isover G+H AG unterstützen das Projekt.

Münster hat sich „seit Jahrzehnten für den Klimaschutz eingesetzt“

Münster habe mit innovativen Energiesparkonzepten in seinen Liegenschaften und in der Siedlungsentwicklung, mit einer klimaschonenden Verkehrspolitik, einer intensiven Öffentlichkeitsarbeit sowie einer motivierenden Bürgerbeteiligung im Klimaschutzprozess überzeugt, heißt es in der Begründung der DUH. Seit Jahrzehnten setze sich die Stadt in einem breiten Sektoren-Spektrum für den Klimaschutz ein. Es verwundere nicht, dass die als Fahrradhauptstadt bekannte Großstadt neben Deutschlands größtem Fahrradparkhaus ein ganzes Bündel beispielhafter Maßnahmen im Radverkehr wie auch für Busse und Bahnen vorweisen könne. Mit der zweiten Titelverleihung nach 1997 beweise die Stadt, dass sie sich aufgrund ihres fortwährenden Klimaschutzengagements der Auszeichnung als überaus würdig erwiesen habe.

Honoriert wurden Kooperationen zwischen Kommune, Bürgern und Interessengruppen

Mit dem Wettbewerb erfasste die DUH vielfältige Klimaschutzkonzepte von 78 Teilnehmerkommunen. Neben dem Ausbau einer klimaschonenden Energieerzeugung wurden Spar- und Effizienzmaßnahmen in kommunalen Liegenschaften sowie Klimaschutzmaßnahmen beim Verkehr und in der Stadtplanung bewertet. Zudem flossen kreative Formen der Öffentlichkeitsarbeit und die Beratung von Bürgern und Unternehmen in die Bewertung ein. Honoriert wurden Kooperationen zwischen Kommune, Bürgern und Interessengruppen, um gemeinsam Fortschritte im Klimaschutz zu erzielen. „Die Ergebnisse des Wettbewerbs zeigen eindrücklich, dass die am Wettbewerb teilnehmenden Kommunen auf vielen Gebieten einen wichtigen und sehr handfesten Beitrag zur Realisierung der nationalen Klimaschutzziele leisten“, so der DUH-Bundesvorsitzende Prof. Dr. Harald Kächele.

Brickwedde: „Konsequent muss der mit Kyoto eingeschlagene Weg weiter gegangen werden“

Und diese Ziele müssten nachdrücklich in Angriff genommen werden, forderte Dr. Fritz Brickwedde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), die den Wettbewerb unterstützt. „Wir müssen die Anstrengungen für den Klimaschutz verstärken. Konsequent muss der mit Kyoto eingeschlagene Weg weiter gegangen werden. Die Wirksamkeit genutzter Energie muss gesteigert, der Einsatz erneuerbarer Energieträger forciert werden, um den Treibhauseffekt zu begrenzen. Das ist für die DBU ein Förderschwerpunkt.“ Gerade die Kommunen in Deutschland könnten hier in der Summe ihrer durchgeführten Einzelmaßnahmen einen wesentlichen Beitrag leisten.

Die Sieger und Platzierten in den einzelnen Kategorien im Überblick

Sieger der Gesamtwertung und gleichzeitig in der Teilnehmerklasse über 100.000 Einwohner:

1. Münster (NRW),
2. Freiburg (BW),
3. Hamburg und Heidelberg (BW).
In der Teilnehmerklasse von 20.001 bis 100.000 Einwohner:
1. Esslingen (BW) und Rastatt (BW),
2. Norderstedt (SH).
In der Teilnehmerklasse bis 20.000 Einwohner:
1. Wettenberg (HE),
2. Königsfeld im Schwarzwald (BW),
3. Diepholz (NI) und Ottobrunn (BY).
Sonderpreise:
Ascha (BY) und Herrnhut (SN).

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DBU

Weitere Informationen:

http://www.dbu.de

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