Dem programmierten Zelltod auf der Spur: GSF-Nachwuchsgruppe untersucht Mechanismen der Apoptose

An der Abteilung Genvektoren des GSF – Forschungszentrums für Umwelt und Gesundheit nimmt zum 12. Januar eine Arbeitsgruppe zur Tumorforschung ihre Arbeit auf. Unter Leitung von Privatdozentin Dr. Irmela Jeremias sollen Mechanismen der Apoptose, also des programmierten Zelltods, untersucht werden. Die Nachwuchsgruppe wurde im Rahmen der Aktivitäten der GSF zur Förderung junger Wissenschaftlerinnen explizit für Frauen ausgeschrieben.


Das Ziel der Therapie von Patienten mit einer Krebserkrankung besteht darin, die Tumorzellen zu beseitigen, indem der Zelltod in diesen ausgelöst wird. Wir untersuchen die Mechanismen des Zelltods in Tumorzellen und versuchen, diese zu verstehen und zu verstärken“, so Jeremias.

Im Mittelpunkt des Interesses steht die Zelltod-Induktion durch körpereigene Proteine aus der Familie des Tumornekrosefaktors (TNF), speziell von TRAIL, einem TNF-verwandten, Apoptose-induzierenden Liganden (TNF-related apoptosis-inducing ligand). TRAIL aktiviert verschiedene Signalwege in Tumorzellen.

Medikamente zur Behandlung von Tumoren wirken über die Apoptose: TRAIL setzt speziell in Tumorzellen den programmierten Zelltod in Gang, hat aber auf gesunde Zellen in der Regel keine Wirkung. Der Einsatz von TRAIL gilt als eine besonders viel versprechende und Nebenswirkungs-arme Option, den programmierten Zelltod in Tumorzellen für therapeutische Zwecke zu nutzen.

Entsprechende Vorarbeiten unter Jeremias´ Leitung im Forschungszentrum Kubus des Dr. von Haunerschen Kinderspitals in München ergaben, dass jedoch nur einer der durch TRAIL aktivierten intrazellulären Signalwege in den Zelltod führt, ein anderer diesem jedoch entgegenwirkt.

In den kommenden Jahren sollen die durch TRAIL aktivierten intrazellulären Signalwege näher charakterisiert werden mit dem Ziel, die antiapoptotische Wirkungen von TRAIL zu verhindern und die Zelltod-Induktion durch TRAIL zu verstärken.

Im Rahmen ihres Nachwuchsgruppen-Programms bieten das GSF – Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit und die Helmholtz-Gemeinschaft jungen, exzellenten Wissenschaftlern eine wichtige Trittstufe auf der Karriereleiter. Davon profitieren beide Seiten: die GSF gewinnt exzellente Wissenschaftler und wissenschaftliches Know-How, während die Wissenschaftler eine eigene Gruppe leiten und sich bei guten Arbeitsbedingungen für ihre weitere berufliche Laufbahn profilieren können.

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Michael van den Heuvel idw

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