Leichtbaukonzept der Uni wurde ausgezeichnet

Das „Kompetenzzentrum Strukturleichtbau“ gehört zu den Zukunftsprojekten der Chemnitzer Region

Das seit Juni dieses Jahres im Aufbau befindliche „Kompetenzzentrum Strukturleichtbau“ der Technischen Universität Chemnitz gehört zu den zukunftsträchtigsten Projekten der Region. Am 26. September 2001 wurde das Kompetenzzentrum der Fakultät für Maschinenbau und Verfahrenstechnik von der Gemeinschaftsinitiative „Wirtschaftsregion Chemnitz-Zwickau“ für ihr Konzept des funktionalen Strukturleichtbaus ausgezeichnet. Die Urkunde wurde im Beisein des Sächsischen Staatsministers des Innern, Klaus Hardraht, überreicht.

„Dass wir diese Ehrung bereits nach so kurzer Zeit erhalten, zeigt mir, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, freut sich der Institutsleiter für Allgemeinen Maschinenbau und Kunststofftechnik der TU, Prof. Dr. Eberhard Köhler. Neben dem Uni-Projekt wurden neun weitere gelungene Konzepte prämiert. Insgesamt hatten sich 30 Teilnehmer um diese ideelle Auszeichnung beworben.

Weil es schwer ist, leichte Autos oder Flugzeuge zu bauen, wird an der TU Chemnitz dieses Kompetenzzentrum aufgebaut. „Leichtbaukonstruktionen haben gleich mehrere Vorteile“, so Prof. Köhler. „Sie lassen Maschinen schneller und energiesparender arbeiten und verfügen zudem über eine höhere Steifigkeit.“ Das Hauptaugenmerk der Chemnitzer Leichtbauer liegt besonders darauf, etablierte Werkstoffe durch leichtere zu ersetzen. Dabei sollen vor allem Verbundwerkstoffe und naturfaserverstärkte Kunststoffe zum Einsatz kommen, die das Gewicht von Bauteilen und Baugruppen deutlich reduzieren würden. Autos könnten so vielleicht bald sparsamer fahren, Flugzeuge schneller fliegen und abgespeckte Maschinen effektiver produzieren.

Zudem wird derzeit ein völlig neues, multifunktionales Leichtbaukonzept entwickelt, in dem Bauteile aus innovativen Materialien gleich mehrere Aufgaben übernehmen sollen, ohne dass sich das Gewicht erhöht. So wird der leichte und superfeste Faserverbundstoff Carbon auf die Probe gestellt, weil er zudem elektrisch leitfähig ist. Für diese Vorhaben konnten bereits erste Industriepartner gewonnen und entsprechende Vereinbarungen geschlossen werden. Ab Ende dieses Jahres geht es richtig los: Dann werden an der Forschungseinrichtung, die mit einer Million Mark von der Stiftung für Deutsche Wissenschaft gefördert wurde, voraussichtlich sechs Mitarbeiter tätig sein.

Die Gemeinschaftsinitiative „Wirtschaftsregion Chemnitz-Zwickau“ wurde 1995 von den Städten Chemnitz, Zwickau und den Landkreisen Chemnitzer Land, Stollberg und Zwickauer Land ins Leben gerufen. Sie verfolgt das Ziel, diesen traditionellen Wirtschafts-, Wissenschafts- und Kulturstandort, in dem mehr als eine Millionen Menschen leben und arbeiten, zur „Region der Zukunft“ zu entwickeln. Zu diesem Zweck wurde ein gemeinsames Entwicklungs- und Handlungskonzept erarbeitet, das den Dialog und die nachhaltige Kooperation über die Landkreis- und Stadtgrenzen hinaus fördern soll. Mit Erfolg: Auf der Berliner Weltkonferenz der Zukunft der Städte, der „URBAN 21“, wurde die südwestsächsische Wirtschaftsregion im Juli 2000 mit dem ersten Preis im Wettbewerb „Regionen der Zukunft“ ausgezeichnet. Als einzige der neuen Bundesländer.

Weitere Informationen gibt Prof. Dr. Eberhard Köhler, Professur Konstruktion im Allgemeinen Maschinenbau der TU Chemnitz, Telefon (03 71) 531 22 97 und Dr. Andreas Bergner, Kompetenzzentrum Strukturleichtbau, Telefon (03 71) 531 23 18, E-Mail:  info@slb.tu-chemnitz.de

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Alexander Friebel idw

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