Neue Herzschrittmacher-Systeme passen sich besser an
Neu entwickelte Schrittmachersysteme sollen in Zukunft den Herzrhythmus besser an Belastungen anpassen. Wie das Handelsblatt berichtet, setzt der Bochumer Biomediziner Axel Kloppe auf „eine Nutzung der intakten Strukturen des Herzens“. Mit dem System wird gleich am Herzen das EKG mit der „AV-Überleitungszeit“ erfasst. Das ist die Zeitspanne, in der elektrische Signale vom Taktgeber im Herzvorhof bis in die Hauptkammer übergehen. Bei jeder Änderung der Überleitungszeit ist das neue Gerät in der Lage, den Herzrhythmus anzugleichen. „So lässt sich am besten messen, welche Schlagfrequenz am besten zu einer Belastung passt“, meint Axel Kloppe. Bisher eingesetzte Schrittmacher verändern bei Belastung ihre Schlagfrequenz, nur dann wenn ihre Sensoren Erschütterungen wahrnehmen. Diese ungenaue Erfassungsmethode, die Schrittmacherpatienten derzeit oft selbst bei leichten sportlichen Tätigkeiten Probleme bereitet, soll das neue Bochumer System nun ablösen. Nach Angaben der Forscher sei bei Versuchen mit 15 Patienten ein natürlicher Herzfrequenzanstieg erreicht worden. Ein weiterer Schwerpunkt der Bochumer Biomediziner ist ein Gerät mit einem faseroptischen Sensor, der über ein Glasfaserkabel die Herzkraft erfasst und nachfolgend diese bei Bedarf stimuliert. Das System soll Schrittmacherträgern zu einer ausreichenden Pumpleistung des Herzens verhelfen. Der Schrittmacher mit faseroptischem Sensor ist jedoch derzeit nur im Labor im Einsatz. Kloppe ist jedoch zuversichtlich, dass es bereits in zwei Jahren Tests auch für den Menschen geben wird.
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