Großes Interesse an kleiner Technik
Forscher aus Chemnitz und Sendai wollen gemeinsam Mikrosystemtechnik-Lösungen für Unternehmen in Japan entwickeln
Wissenschaftler der Chemnitzer Abteilung „Micro Devices and Equipment“ (MDE) des Fraunhofer-Institutes für Zuverlässigkeit und Mikrointegration (IZM) Berlin, des Zentrums für Mikrotechnologien der TU Chemnitz und der japanischen Tohoku-Universität wollen künftig eng zusammen arbeiten. Die Experten wollen gemeinsam Mikrosystemtechnik für kleine und mittelständische Unternehmen in Japan entwickeln.
In der Millionenstadt Sendai, rund 300 Kilometer nördlich von Tokio, entsteht ein so genanntes MEMS-Cluster – ein Technologiepark für kleine und mittelständische Unternehmen, die Micro-Electro- Mechanical Systems (MEMS) entwickeln, bauen und einsetzen. Die Stadt, die im Zentrum einer traditionell von Agrarwirtschaft dominierten Region liegt, fördert seit Jahren die Ansiedlung von HighTech-Unternehmen. Das MEMS-Cluster ist die jüngste dieser Initiativen.
„Mit MEMS, zu deutsch Mikrosystemtechnik, lassen sich integrierte Bauteile mit Sensorik, Aktorik und Elektronik entwickeln“, erklärt Prof. Dr. Thomas Geßner, der die Chemnitzer Abteilung des Fraunhofer-Institutes für Zuverlässigkeit und Mikrointegration sowie das Zentrum für Mikrotechnologien an der TU Chemnitz leitet. Der Mikrosystemtechnikexperte will künftig eng mit den japanischen Kollegen zusammenarbeiten. „MEMS sind eine wichtige Zukunftstechnologie, denn die Komponenten sind klein, günstig und geradezu universell“, erläutert Prof. Geßner. Sie werden heute bereits in der Optoelektronik, Biotechnologie, Genforschung und Automobilindustrie eingesetzt.
Speziell für die Anforderungen kleiner und mittelständischer Unternehmen werden Prof. Geßner in Chemnitz und Prof. Masayoshi Esashi von der Tohoku University jetzt ihr Know-how bereitstellen. Professor Geßner hat langjährige Erfahrung mit Mikrosystemtechnik-Anwendungen in der Industrie, Esashi ist einer der weltweit führenden MEMS-Forscher in Japan. „Für das IZM und das Zentrum für Mikrotechnologien bietet der Technologiepark in Sendai eine einmalige Gelegenheit, Kontakte zu kleinen und mittelständischen Unternehmen in Japan zu knüpfen“, erklärt Geßner. „Wir sind glücklich, in Prof. Esashi einen starken japanischen Partner zu haben, mit dem wir künftig gemeinsame Projekte akquirieren und durchführen können.“
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