EU will «Forscherflucht» in die USA mit Mobilitätsförderung eindämmen

Die Europäische Union will der «Forscherflucht» in die USA einen Riegel vorschieben und europäische Wissenschaftler bei der Arbeit im europäischen Ausland unterstützen. «Die Investitionen fließen dort hin, wo es eine kritische Masse (Mindestanzahl) Forscher gibt», sagte EU-Forschungskommissar Philippe Bosquin beim Start des ersten Europäischen Netzes von Mobilitätszentren für Forscher am Mittwoch in Paris. Ein europäisches Netz von 200 Zentren soll künftig die Forscher und ihre Familien praktisch unterstützen, wenn sie in anderen EU-Staaten arbeiten wollen.

Obwohl derzeit 80 000 europäische Wissenschaftler in den USA arbeiteten, warnte Bosquin vor einer Dramatisierung der Lage. Die Abwanderung von Wissenschaftlern sei zwar in manchen Ländern wie Italien ausgeprägt, doch andere wie Deutschland litten nicht darunter. Tausende hoch qualifizierte Wissenschaftler aus Afrika arbeiteten in Europa, und russische Forscher gingen lieber in die EU als in die USA. Eine Forschungsbremse seien die Barrieren für die Wanderung innerhalb Europas. Dazu zählten Faktoren wie die Sprache, die Kultur und die Information. Europäische Forscher wüssten mehr über Entwicklungen in den USA als über Neuigkeiten aus Skandinavien.

Nach Bosquins Worten kommen in den USA 8 Wissenschaftler auf 1000 Einwohner, in der EU aber nur 5. Wenn die Union wie geplant im Jahre 2010 drei Prozent des EU-Bruttoinlandsproduktes für die Forschung ausgeben wolle, müssten «mindestens 700 000 Forscher» eingestellt werden.

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