Von der Mechanik zur Mechatronik – auch mit zwei Rädern

Längst hat die technologische Entwicklung auch in der modernen Zweiradtechnik Einzug gehalten. Der Absatz von Fahrrädern mit Elektromotor wächst rasant – die sogenannten „E-Bikes“ und „Pedelecs“ sind voll im Trend. Auch der Anteil elektronischer Systeme an und in Motorrädern nimmt kontinuierlich zu.

In den Hersteller-, Handels- und Handwerksbetrieben, die mit dieser Fahrzeugtechnik arbeiten, werden entsprechend ausgebildete Fachkräfte dringend benötigt.

Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) hat daher im Auftrag der Bundesregierung gemeinsam mit den Sozialpartnern und Sachverständigen aus der betrieblichen Praxis die dreieinhalbjährige Berufsausbildung auf den neuesten Stand gebracht. Dabei hat die technologische Entwicklung auch Auswirkungen auf die Berufsbezeichnung: Aus dem/der Zweiradmechaniker/-in wird nun der/die Zweiradmechatroniker/-in.

Inhaltlich berücksichtigt die modernisierte Ausbildungsordnung den höheren Anteil von elektrischen und elektronischen Arbeiten an Zweirädern. Auch in der Zweiradtechnik kommt die Hochvolttechnologie inzwischen zum Einsatz. Zudem müssen komplex verknüpfte Mechatronik- und IT-Systeme gewartet werden. Dies erfordert neue Reparatur- und Diagnosemethoden.

Auch die Weiterentwicklung der verwendeten Leichtbaustoffe, wie zum Beispiel Carbon im Rahmenbau, findet Berücksichtigung. Wie bereits im Vorgängerberuf, der zuletzt 2008 modernisiert worden ist, erfolgt die Ausbildung weiterhin in den zwei Fachrichtungen Fahrradtechnik und Motorradtechnik.

Zweiradmechatroniker/-in ist ein Beruf mit Zukunft. So ist die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge im Jahr 2013 im Vergleich zum Vorjahr um fast 10 % von rund 650 wieder auf über 700 gestiegen. Die Zahl der Auszubildenden liegt seit mehreren Jahren konstant bei rund 2.000. Der Anteil der jungen Männer unter den Auszubildenden beträgt rund 90 %. Die Übernahmechancen als Fachkraft sind gut.

Die neue Ausbildungsordnung tritt – vorbehaltlich der Veröffentlichung im Bundesgesetzblatt – am 1. August 2014 in Kraft. Im Anschluss an die Ausbildung stehen den jungen Erwachsenen vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten offen: zum Beispiel zum/zur Zweiradmechanikermeister/-in, zum/zur Geprüften Zweirad-Servicetechniker/-in oder auch zum/zur Staatlich Geprüften Techniker/-in.

Weitere Informationen zur neuen Ausbildungsordnung „Zweiradmechatroniker/-in“ finden Sie im Internetangebot des BIBB unter http://www.bibb.de/de/64876.htm

Bildmaterial steht unter http://www.bibb.de/pressefotos zur Verfügung.

Ansprechpartner im BIBB:
Harald Schenk, E-Mail: harald.schenk@bibb.de

Media Contact

Andreas Pieper idw - Informationsdienst Wissenschaft

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Bildung Wissenschaft

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Das Mikrobiom verändert sich dynamisch und begünstigt wichtige Funktionen für den Wirt

Ein interdisziplinäres Forschungsteam des Kieler SFB 1182 untersucht am Beispiel von Fadenwürmern, welche Prozesse die Zusammensetzung des Mikrobioms in Wirtslebewesen steuern. Alle vielzelligen Lebewesen – von den einfachsten tierischen und…

Wasser im Boden – genaue Daten für Landwirtschaft und Klimaforschung

Die PTB präsentiert auf der Woche der Umwelt, wie sich die Bodenfeuchte mithilfe von Neutronenstrahlung messen lässt. Die Bodenfeuchte hat nicht nur Auswirkungen auf die Landwirtschaft, sondern ist als Teil…

Bioreaktor- und Kryotechnologien für bessere Wirkstofftests mit humanen Zellkulturen

Medizinische Wirkstoffforschung… Viele Neuentwicklungen von medizinischen Wirkstoffen scheitern, weil trotz erfolgreicher Labortests mit Zellkulturen starke Nebenwirkungen bei Probanden auftreten. Dies kann passieren, wenn zum Beispiel die verwendeten Zellen aus tierischem…

Partner & Förderer