Virtuelle chemische Reaktionen

Die Abschätzung von Hydraulik- und Massentransfer-Parametern sind von großer Bedeutung für die richtige Auslegung wirksamer reaktiver Separationsprozesse. Jetzt wurde eine Software für Computer-Fluiddynamik entwickelt, die eine zuverlässigere Parameterabschätzung erlauben und den erforderlichen Kosten- und Zeitaufwand reduzieren sollte.

Die reaktive Separation ist eine chemische Produktionstechnik, bei der die beiden herkömmlichen Unterprozesse – Reaktion und Separation – zu einem einzigen Prozess integriert sind, was eine Reihe bedeutender Vorteile bietet. Diese Technik ist schon seit Jahrzehnten bekann, konnte aber aufgrund technischer Grenzen bislang nicht voll genutzt werden. Heute indessen kann sie mit innovativen technischen Hilfsmitteln und Konzepten durchaus praktikabel sein. Im Projekt INTINT ging es schwerpunktmäßig um die Entwicklung neuer Methoden und Tools für die Auslegung reaktiver Separationsprozesse.

Zur Entwicklung eines solchen Prozesses müssen etliche Experimente, durchgeführt werden, die für die Berechnung der Reaktionsparameter benötigt werden. Diese Experimente sind recht kostspielig, nehmen Zeit in Anspruch, erfordern Aufwand und Energie und bringen nicht selten auch gefährliche chemische Abfallstoffe hervor. Im INTINT-Projekt entstand eine Reihe von Tools, die eine Simulation und eine virtuelle Ausführung der meisten dieser Experimente zulassen.

INTINT-CFX ist eines der wichtigsten Tools, die für diese Zwecke entwickelt wurden. Dabei handelt es sich um ein fortschrittliches Software-Tool aus der Computer-Fluiddynamik, das die Aufgabe erfüllt, die Hydraulik- und Massentransfer-Parameter abzuschätzen, die eng mit dem gesamten Wirkungsgrad des Systems korreliert sind. Zur Validierung dieses Tools wurde im Rahmen des Projekts ein breit gefächertes Versuchsprogramm durchgeführt. Mit diesen Experimenten wurden Parameter, die den Prozess beeinflussen, beispielsweise die Funktionsrate von Katalysatoren, der Kolonnendurchsatz, Temperatur und Konzentration, bei unterschiedlich kombinierten Testbedingungen analysiert.

Das Endergebnis dieser Bemühungen liegt nun in Form einer Datenbank mit wertvollen experimentellen Daten über Parameter der reaktiven Separation sowie eines validierten und zuverlässigen Software-Tools vor, das dazu beitragen wird, die gesamte Designphase vom ersten Entwurf bis zur fertigen Anwendung erheblich zu verkürzen.

Kontakt

GORAK, Andrzej (Dr)

University of Dortmund
Emil-Figge-Str. 70
44221
Dortmund
GERMANY
Tel: +49-23-17552323
Email: a.gorak@ct.uni-dortmund.de

Media Contact

ctm

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Informationstechnologie

Neuerungen und Entwicklungen auf den Gebieten der Informations- und Datenverarbeitung sowie der dafür benötigten Hardware finden Sie hier zusammengefasst.

Unter anderem erhalten Sie Informationen aus den Teilbereichen: IT-Dienstleistungen, IT-Architektur, IT-Management und Telekommunikation.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Experiment öffnet Tür für Millionen von Qubits auf einem Chip

Forschenden der Universität Basel und des NCCR SPIN ist es erstmals gelungen, eine kontrollierbare Wechselwirkung zwischen zwei Lochspin-Qubits in einem herkömmlichen Silizium-Transistor zu realisieren. Diese Entwicklung eröffnet die Möglichkeit, Millionen…

Stofftrennung trifft auf Energiewende

Trennkolonnen dienen der Separation von unterschiedlichsten Stoffgemischen in der chemischen Industrie. Die steigende Nutzung erneuerbarer Energiequellen bringt nun jedoch neue Anforderungen für einen flexibleren Betrieb mit sich. Im Projekt ColTray…

Kreuzfahrtschiff als Datensammler

Helmholtz-Innovationsplattform und HX Hurtigruten Expeditions erproben neue Wege in der Ozeanbeobachtung. Wissenschaftliche Forschung nicht nur von speziellen Forschungsschiffen aus zu betreiben, sondern auch von nicht-wissenschaftlichen Schiffen und marinen Infrastrukturen –…

Partner & Förderer