Workshop zu Computersimulationen von Makromolekülen

CompPhys11 zu neuen Entwicklungen in der Computerphysik, zu dem vom 24. bis 26. November bereits zum zwölften Mal Physiker aus aller Welt nach Leipzig kommen. Die Tagung, die im Gebäude der Physik-Fakultät in der Linnéstraße stattfindet, wird jährlich vom Naturwissenschaftlich-Theoretischen Zentrum (NTZ) und der Fakultät für Physik und Geowissenschaften der Universität Leipzig veranstaltet. Erwartet werden Experten aus über zehn Nationen, unter anderem aus Frankreich, Großbritannien, Japan, Spanien, den USA, Polen, Serbien, der Ukraine und Ungarn.

Makromoleküle wie Polymere und Proteine sind nicht nur die Grundlage für Plastikmaterialien, für viele Farben und Verfahren in der Nahrungsmittelindustrie, sondern spielen auch bei nahezu allen Vorgängen des Lebens eine sehr wichtige Rolle. Diese Systeme sind in der Regel derart komplex, dass oft vergröberte Beschreibungen benutzt werden, die auf großen

Längen- und Zeitskalen zuverlässige Ergebnisse liefern.

Das Schlagen der Brücke zu mikroskopischen Überlegungen auf der Nanometerskala über viele Zehnerpotenzen in Raum und Zeit ist Gegenstand sogenannter Mehrskalenanalysen und der Theorie vergröberter Modelle. Derartige Methoden spielen auch in der durch die Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder finanzierten Graduiertenschule BuildMoNa und dem im Juli 2011 neu eingerichteten und von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Sonderforschungsbereich Transregio Halle-Leipzig „Polymere unter Zwangsbedingungen“ eine wichtige Rolle und sind deshalb ein zentrales Thema des diesjährigen Workshops.

Scheinbar einfache dynamische Regeln auf mikroskopischer Skala führen oft zu sehr komplexen makroskopischen Transportphänomenen. Systeme mit derartigem Verhalten sind weit verbreitet und spielen sowohl in der Quantenwelt als auch bei biologischen Vorgängen eine wichtige Rolle.

Mehrere Vorträge des Workshops befassen sich mit ungeordneten Systemen. Hier werden zum Beispiel die Beweglichkeit von Polymeren in porösen Materialien oder die Eigenschaften von glasartigen Substanzen untersucht.

Weitere Beiträge zu Netzwerkstrukturen, wie sie etwa in der Biologie häufig vorkommen, unterstreichen dieses weite Spektrum.

Viele dieser auf den ersten Blick weit auseinanderliegenden Gebiete haben ähnliche Grundlagen, wodurch algorithmische Verbesserungen der Simulationsmethoden in einem Gebiet oft auf andere übertragen werden können. Der interdisziplinäre Aspekt von Computersimulationen wird deshalb auch in dem diesjährigen Übersichtsvortrag betont, für den mit Prof. Robert H. Swendsen ein Experte von der Carnegie Mellon University in Pittsburgh, USA, gewonnen werden konnte.

Nicht nur Wissenschaftler aus Europa haben sich zu dem Workshop angemeldet sondern auch aus dem Iran, Japan und USA. Wie in den vergangenen Jahren sind auch wieder osteuropäische Forschergruppen vertreten, mit denen ein regelmäßiger wissenschaftlicher Austausch stattfindet.

Weitere Informationen:
Prof. Dr. Wolfhard Janke
Telefon: +49 341 97-32725
E-Mail: janke@itp.uni-leipzig.de
www.physik.uni-leipzig.de/~janke

Media Contact

Susann Huster Universität Leipzig

Weitere Informationen:

http://www.uni-leipzig.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Seminare Workshops

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

FDmiX: Schnelle und robuste Serienproduktion von Nanopartikeln

Verkapselungstechnologie der nächsten Generation… Nukleinsäure-basierte Medikamente wie mRNA-Impfstoffe bieten ein enormes Potenzial für die Medizin und eröffnen neue Therapieansätze. Damit diese Wirkstoffe gezielt in die Körperzellen transportiert werden können, müssen…

Sensor misst Sauerstoffgehalt in der Atemluft

Eine zu geringe oder zu hohe Sauerstoffsättigung im Blut kann bleibende körperliche Schäden bewirken und sogar zum Tod führen. In der Intensiv- und Unfallmedizin wird die Sauerstoffkonzentration der Patientinnen und…

Neue MRT-Technik erkennt Schlaganfälle in kürzester Zeit

Tag gegen den Schlaganfall: Forschende der Universitätsmedizin Mainz haben im Rahmen einer Studie erstmals eine KI-gestützte Magnetresonanz-Tomographie (MRT)-Methode untersucht, um akute ischämische Schlaganfälle effizienter detektieren zu können. Dabei setzten sie…

Partner & Förderer