SPIN – Start einer afrikanischen Zement- und Betonkultur?

Auch soll die Anknüpfung der afrikanischen Partner an die internatio¬nale Forschergemeinschaft verbessert werden. Beton-Experten aus der BAM, Abteilung Bauwerkssicherheit leiten das Projekt federführend. SPIN wird im ACP-ST Programm finanziell durch die Europäische Union unterstützt.

SPIN zielt darauf ab, ein afrikanisches Expertennetzwerk aufbauen und eine afrikanische Zement- und Betonkultur zu entwickeln. Der afrikanische Kontinent ist reich an Rohstoffen, die eine saubere und nachhaltige Betonbauweise fördern würden. Problematisch sind jedoch die klimatischen, geografischen und infrastrukturellen Bedingungen in Afrika. Auch fehlt es an gut ausgebildeten Experten. Die afrikanischen Bildungseinrichtungen können die derzeitige Nachfrage nicht decken.

Bereits heute sind Infrastruktur und Wohnungsbau eine bautechnische Herausforderung für Afrika. So müssen schnell und preisgünstig Wohnungen mit Baustoffen, die möglichst aus Afrika kommen, gebaut werden. Bauen mit Beton ist nachhaltiger und sicherer als traditionelle Bauweisen mit Lehm und Holz, doch der afrikanische Kontinent kann noch nicht auf langjährige Erfahrungen mit diesem Baustoff zurückblicken. Gerade deshalb hat Afrika nun die einmalige Möglichkeit, seinen stetig und enorm wachsenden Bausektor von einem Niveau aus zu beginnen, das von Anfang an dem neuesten Stand der Technik entspricht, ohne die Fehler aus der Vergangenheit der Betonbauweise zu wiederholen.

SPIN berücksichtigt die individuellen geografischen und klimatischen Bedingungen in Afrika. Innerhalb des Projektes tauschen sich Wissenschaftler und Ingenieure aus führenden Ost- Zentral- und Südafrikanischen Hochschulen mit ihren europäischen Kollegen aus. Eine Tagung am 17. August in der BAM hat die Entwicklung von kostengünstigen Häusern, die afrikanische Situation bei der Zement- und Betonindustrie und den Einsatz des Baumaterials Beton in Afrika zum Inhalt. Auch sind aktuelle Entwicklungen aus den Bereichen Zement- und Betontechnologie sowie deren Auswirkungen auf die regionalen und globalen Märkte Themen dieser Tagung.

Workshop „Cement and Concrete for Africa“,
BAM Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung
Unter den Eichen 87
12205 Berlin
Haus 5 „Ludwig-Erhard-Saal“
17. August 2011, 8:30 bis ca. 15:30 Uhr
Die Teilnahme ist kostenlos, eine formlose Anmeldung per Email wird erbeten.
Kontakt: Dipl.-Ing. Wolfram Schmidt
Fachgruppe 7.1 Baustoffe
Telefon: +49 30 8104-3210
E-Mail: wolfram.schmidt@bam.de

Media Contact

Dr. Ulrike Rockland idw

Weitere Informationen:

http://www.bam.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Architektur Bauwesen

Die zukunftsorientierte Gestaltung unseres Wohn- und Lebensraumes erhält eine immer größer werdende Bedeutung. Die weltweite Forschung in den Bereichen Architektur und Bauingenieurwesen leistet hierzu einen wichtigen Beitrag.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Nachhaltiges Bauen, innovative Baumaterialien, Bautenschutz, Geotechnik, Gebäudetechnik, Städtebau, Denkmalschutz, Bausoftware und Künstliche Intelligenz im Bauwesen.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Das Mikrobiom verändert sich dynamisch und begünstigt wichtige Funktionen für den Wirt

Ein interdisziplinäres Forschungsteam des Kieler SFB 1182 untersucht am Beispiel von Fadenwürmern, welche Prozesse die Zusammensetzung des Mikrobioms in Wirtslebewesen steuern. Alle vielzelligen Lebewesen – von den einfachsten tierischen und…

Wasser im Boden – genaue Daten für Landwirtschaft und Klimaforschung

Die PTB präsentiert auf der Woche der Umwelt, wie sich die Bodenfeuchte mithilfe von Neutronenstrahlung messen lässt. Die Bodenfeuchte hat nicht nur Auswirkungen auf die Landwirtschaft, sondern ist als Teil…

Bioreaktor- und Kryotechnologien für bessere Wirkstofftests mit humanen Zellkulturen

Medizinische Wirkstoffforschung… Viele Neuentwicklungen von medizinischen Wirkstoffen scheitern, weil trotz erfolgreicher Labortests mit Zellkulturen starke Nebenwirkungen bei Probanden auftreten. Dies kann passieren, wenn zum Beispiel die verwendeten Zellen aus tierischem…

Partner & Förderer