Erstmals 'Industrial IT Research-Award' verliehen: Innovation und Nachwuchs

In der Kategorie „Innovation“ wurde der mit 10.000 Euro dotierte Preis an Dr. Rainer Drath vom ABB Forschungszentrum in Ladenburg für seine Arbeit mit dem Titel „CAEX – Ein herstellerunabhängiges Austauschformat für die Anlagenplanung“ verliehen. Er zeige in seiner Arbeit, wie ein neues Dateiformat verschiedene Werkzeuge zur Planung komplexer Produktionsanlagen zu einer integrierten Werkzeugkette zusammenführen kann, so Laudator Prof. Dr.-Ing. Jürgen Beyerer vom Fraunhofer IOSB Karlsruhe.

Dieser Wettbewerbsbeitrag, der sich mit der Beschleunigung von Planungsprozessen und der Senkung von Inbetriebnahmekosten beschäftigt, sei eine herausragende Forschungsarbeit, die überzeugend darstelle, wie der Anlagenbau und die Automatisierungstechnik durch den Einsatz von Informationstechnologien und die Anwendung von Methoden der Informatik profitieren können. Dabei habe Drath gezeigt, so Beyerer weiter, dass Modelle und Anlagenbeschreibungen heute in der Industrie einen Wert darstellten, der durch den Gebrauch wieder verwendbarer Dateiformate geschützt und möglichst optimal genutzt werden müsse.

In der Kategorie „Nachwuchs“ wurde der mit 5.000 Euro dotierte Preis an Dr. Georg Gaderer vom Institut für integrierte Sensorsysteme der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien vergeben. Seine Arbeit entstand während der Dissertation. Sie trägt den Titel „Ein Switch für ein fehlertolerantes, industrielles Ethernet“ und beschäftigt sich mit der hochgenauen, fehlertoleranten Zeitsynchronisation in verteilten Systemen. Sie zeige, so Laudator Prof. Dr. Franz Rammig von der Universität Paderborn, „den unmittelbaren Transfer der Ergebnisse in die Wirtschaft und die internationale Standardisierung“.

Der 'Industrial IT Research-Award' ist von den Unternehmen Phoenix Contact und Weidmüller gestiftet worden. Er wird künftig alle zwei Jahre vergeben. Die Initiatoren des Forschungspreises und Mitglieder des wissenschaftlichen Beirats des inIT, Dr. Joachim Belz (Vorstand Weidmüller), und Roland Bent (Geschäftsführer Phoenix Contact), sind überzeugt von dieser besonderen Art der Forschungsförderung. „Nur durch nutzbringende Forschung sind neue Impulse für Prozesse und Technologien in Hochschulen und Unternehmen möglich. Wir setzen bewusst auf die Kooperation mit der Wissenschaft, da hier die Trends und Entwicklungen angetrieben werden“, so Belz.

Der Moderator des Abends, Axel Martens, Hauptgeschäftsführer der IHK Lippe zu Detmold, kam auf das Wettbewerbsverhältnis der beiden Unternehmen zu sprechen. Dazu Bent: „Für Phoenix Contact ist die vorwettbewerbliche Kooperation im Hochschul- und Forschungsbereich sehr wichtig. Als Stifter dieses Preises verstehen sich die Unternehmen Phoenix Contact und Weidmüller als Promotoren eines übergeordneten Interesses, das Forschungsfeld Industrial IT sichtbar zu machen.“

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Detlev Grewe-König idw

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