Neues Rettungsfahrzeug S.A.M. erleichtert den Verletztentransport in unwegsamem Gelände
7. Juni 2010, 22.30 Uhr. Die Sonne ist untergegangen, aus den Boxen dröhnen die ersten Takte der Band Rammstein. Über 86 000 Besucher des Festivals Rock am Ring sind aus dem Häuschen, tanzen ekstatisch oder bewegen dem Kopf zur Musik. Mit dabei Studierende des Studienganges Rescue Engineering der Hamburger Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW Hamburg). Doch die Studierenden sind nicht zum Vergnügen hier: Sie wollen das neue Rettungsfahrzeug S.A.M., das von der Firma Seewald + Seewald Fahrzeugtechnik derzeit entwickelt wird, auf seine Praxistauglichkeit testen. S.A.M. ist eines der ersten geländefähigen Fahrzeuge und soll die Rettung von verletzten Personen aus unwegsamen Gelände erleichtern.
Übernachtet wird bei mehrtägigen Musikfestivals in Zelten rund um das Gelände. Bei Regen verwandeln sich solche Zeltstädte in eine Sumpflandschaft, dekoriert mit Abfällen wie scharfkantigen Dosen und zerbrochenen Flaschen. Kommt es in diesen Zeltstädten zu Unfällen, besteht meist nur die Möglichkeit, zu Fuß zum Unfallort zu gelangen. Von dort wird der Patient von zwei Rettungskräften auf einer Trage ungeschützt bis zur nächsten Unfallhilfsstelle getragen. Die Unwegsamkeit des Geländes, das Gewicht der verunfallten Person und das Vorankommen auf dem schlammigen Untergrund machen eine sichere Patientenrettung nur schwer möglich. „In solchen Extremsituationen verrinnt wertvolle Zeit. Minuten, die Menschenleben retten können“, sagt der Projektbetreuer Prof. Bernd Sadlowsky.
Eine Möglichkeit der zeitnahen Rettung ist durch das geländefähige Rettungsfahrzeug S.A.M. jetzt in greifbare Nähe gerückt: Der gerade mal 1,54 Meter breite und maximal 2 Meter hohe Geländewagen soll den schnellen, geschützten Abtransport verletzter Personen nicht nur aus matschigem Gebiet, sondern auch am Strand, wo herkömmliche Fahrzeuge meist im Sand stecken bleiben, ermöglichen. „Mit seinen kompakten Maßen ist das Fahrzeug auch für den Einsatz in engen Parkhäusern, Messehallen und auf Flughäfen geeignet“, sagt Ole Thormählen aus dem studentischen Projektteam. Damit wäre S.A.M. das erste universell einsetzbare, geländegängige Rettungsfahrzeug auf dem Markt.
Gemeinsam mit dem Hersteller, der Firma Seewald + Seewald Fahrzeugtechnik, wollen die Studierenden der HAW Hamburg den Prototypen in verschiedenen Extremsituationen testen und bis zur Serienreife entwickeln. Die Messtechnik zur Bestimmung der dynamischen Beanspruchung des Fahrzeugs im Gelände wird dabei durch das Instituts für Beratung, Forschung, Systemplanung, Verpackungsentwicklung und -prüfung (BFSV) der HAW Hamburg zur Verfügung gestellt. Dessen Leiter ist Prof. Bernd Sadlowsky.
Die nächsten Testphasen finden Anfang August beim Festival Wacken Open Air sowie Anfang September auf der Insel Wangerooge in Zusammenarbeit mit der örtlichen Feuerwehr statt. Medienvertreter/innen sind herzlich eingeladen teilzunehmen. Durchgeführt wird das Projekt von den Studenten Andreas Kinski, Ole Thormählen, Axel Herschelmann und Jan Meyer aus dem dritten Semester des Studiengangs Rescue Engineering.
Kontakt:
HAW Hamburg
Institut für BFSV
Prof. Dr.-Ing. Bernd Sadlowsky
Projektbetreuer
Tel.: 040.428 75-6010
Bernd.Sadlowsky@bfsv.de
Ansprechpartner für Bild- und Videomaterial:
HAW Hamburg
Ole Thormählen
Student B.Eng. in Rescue Engineering
Mobil: 0176.211 354 09
Ole.Thormaehlen@haw-hamburg.de
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Weitere Informationen:
http://www.bfsv.de http://www.haw-hamburg.de/rescueengineering.html http://www.seewald24.deAlle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit
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