Schwellenländer verstärken M&A-Aktivitäten im Ausland

Unternehmen in den Schwellenländern haben im zweiten Halbjahr 2009 wieder deutlich stärkeren Appetit auf Übernahmen in den führenden Industrienationen entwickelt. So hat sich das Volumen der Deals von 14,1 Milliarden (1. Halbjahr 2009) auf 35,4 Milliarden US-Dollar mehr als verdoppelt.

Die Zahl der Übernahmen aus Ländern wie Brasilien, China, Indien und Russland heraus stieg dabei von 78 auf 102. In Gegenrichtung ist die Entwicklung weiterhin rückläufig: So sank die Zahl der Übernahmen in den Schwellenländern durch Unternehmen der führenden Industrienationen um 16,6 Prozent von

259 auf 216. Das Volumen ging fast um ein Viertel von 23,8 Milliarden im ersten Halbjahr 2009 auf 18,3 Milliarden US-Dollar im zweiten Halbjahr zurück. Das hat eine Analyse der auf M&A-Deals spezialisierten Datenbank Zephyr im Auftrag von KPMG ergeben.*

KPMG-Partner Thorsten Amann: „Die Unternehmen in den Schwellenländern haben die Rezession schneller überwunden und sind zum Teil sogar gestärkt aus der Wirtschaftskrise hervorgegangen. In den Industrienationen sinkt das Interesse an Übernahmezielen in den Schwellenländern seit Ende 2007 kontinuierlich, und ein Ende dieses Trends ist noch nicht in Sicht.“

China hat bei den M&A-Aktivitäten inzwischen die Führungsrolle von Indien übernommen. Nach 20 Deals im ersten Halbjahr 2009 nutzten zwischen Juli und Dezember Unternehmen aus dem Reich der Mitte bereits 30 Mal die Chance für eine Übernahme in den führenden Industrienationen. Besonders auffällig die Entwicklung aus dem Nahen Osten heraus: Hier hat sich die Zahl der Übernahmen sogar mehr als verdreifacht, von fünf auf 17.

Thorsten Amann: „Die Entwicklung wird sich voraussichtlich noch beschleunigen. Denn wenn erst einmal die Staatsfonds wieder aktiv werden, sehen das viele als Signal dafür an, dass die untere Spanne der Marktpreise erreicht ist. Und dann dürften sich auch andere Player aus den Schwellenländern wieder verstärkt nach Übernahmezielen umschauen. Das Augenmerk wird dann aber nicht mehr so sehr wie früher in die Krise geratenen Unternehmen gelten. Ging es zunächst noch darum, erst Mal einen Fuß in die führenden Industrienationen zu bekommen, werden jetzt zunehmend gut geführte, gesunde Unternehmen als Übernahmeziel interessant. Sie stellen aus Sicht der Schwellenländer eine gute Ausgangsbasis für eine weitere internationale Expansion dar.“

* Untersucht wurden Transaktionen von Unternehmen aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Spanien, USA, Kanada, Australien, Israel, Hong Kong und Japan mit Unternehmen aus den elf Schwellenländern bzw. -regionen Brasilien, Russland, Indien, China, Südkorea, Vietnam, Macau, Südafrika, Nigeria, Naher Osten sowie Osteuropa.

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