Phantomgesichter – Eine Tagung beschäftigt sich mit biometrischen Bildern

Die Tagung, die mit einem Preisgeld aus dem „Jahr der Mathematik“ und von der Initiative „Pro Geisteswissenschaften“ gefördert wird, versucht zu klären, unter welchen Voraussetzungen juristisch verbürgte Identitätsaussagen eigentlich gemacht werden und an welcher Stelle sie nicht mehr funktionieren.

Initiiert von Dr. Uli Richtmeyer vom Institut für Künste und Medien der Universität Potsdam, vereinigt die Tagung Beiträge aus Mathematik, Sozial- und Geisteswissenschaften, Alltag und Kunst und versteht sich als Informationsveranstaltung für eine breite Öffentlichkeit. Achtzehn Referenten wollen ein allgemeines Verständnis für biometrische Verfahren wecken.

Die Tagung untersucht biometrische Systeme der Gesichtserkennung dahingehend, inwieweit mathematische und klassisch-bildtheoretische Disziplinen interagieren. Auf der einen Seite, gibt es das von einer Kamera, meist im öffentlichen Raum gemachte Bild einer Person, mit allen Auffälligkeiten, die sich durch Bewegung, Bekleidung oder Lichteinfall ergeben, und auf der anderen Seite das in einer Datenbank gespeicherte, von Algorithmen strukturierte Bild. Dieses mathematische Bild muss immer wieder mit dem aktuellen abgeglichen, also neu berechnet werden.

Dabei ist der Anteil an mathematischen Strukturen und Berechnungen bei derartigen Bildern enorm gestiegen, was die Frage nach sich zieht, wie biometrische Systeme programmiert sind und welche Konsequenzen sich daraus für den Status der Bilder ergeben. Zwar richtet sich an biometrische Bilder der Wunsch nach einer zuverlässigeren Identifizierung, gleichwohl sind sie in technischer Hinsicht aber sehr viel komplizierter und konstruierter als das fotografische Abbild.

Zeit der Veranstaltung: 12. bis 14. März 2009, 10.00 Uhr
Ort der Veranstaltung: Schaufenster der Fachhochschule Potsdam, Friedrich-Ebert-Str. 6, 14467 Potsdam

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Sylvia Prietz idw

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