Durchbruch bei Malaria-Bekämpfung

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Stechmücke macht wichtigen Abwehrstoff im Blut des Menschen wirkungslos

Südafrikanischen Forschern ist eigenen Angaben zufolge ein Durchbruch bei der Malaria-Bekämpfung gelungen. Das Wissenschaftsteam aus Chemikern und Pharmakologen um Tim Egan (Bild) von der University of Cape Town entdeckte, dass der Malaria-Erreger einen wichtigen Abwehrstoff im menschlichen Blut in eine wirkungslose Substanz verwandelt. Diese Ergebnisse sollen die Entwicklung wirksamerer Medikamente zur Behandlung der durch die Anophelesmücke übertragene Infektionskrankheit ermöglichen, berichtet.

Wird dieser Abwehrstoff ausgeschaltet, so Forschungsmitglied Giovanni Hearne von der Wits University, zerstört der Parasit den für den Sauerstoff-Transport in den roten Blutkörperchen zuständigen Anteil, nämlich das Häm des Hämoglobins. Es entsteht das für den Erreger ungiftige Malaria-Pigment Hämozoin. „Medikamente können nun so entwickelt werden, dass sie diese Detoxifikation blockieren und das Häm seine toxische Wirkung behält“, erklärte Hearne. Zusätzlich entdeckten die Forscher, dass die Stechmücken Hämozoin in ihren Nahrungsvakuolen speichern. Dadurch ergibt sich eine weitere Möglichkeit für die Entwicklung eines Anti-Malaria-Medikaments, wenn der Erreger an der Speicherung von Hämozoin gehindert wird.

Malaria gilt als weltweites Problem, speziell aber in Afrika. Jedes Jahr sterben bis zu drei Mio. Menschen an der Krankheit und 200 Mio. Menschen infizieren sich neu. Der südafrikanische Gesundheitsminister betonte kürzlich in einer Parlamentssitzung, dass Malaria Südafrika Kosten von rund 12,4 Mio. südafrikanische Rand verursacht.

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Sandra Standhartinger pte.online

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