Gene für Vergrößerung des Herzens mitverantwortlich
Ein internationales Wissenschaftlerteam mit Forschern des Clinical Sciences Centre und des Imperial College London will eine neue genetische Basis dafür gefunden haben, warum manche Menschen an einem vergrößerten Herzen leiden. Diese körperliche Veränderung kann zu einem Herzanfall führen.
Ein irreguläres Wachstum des Herzens kann durch extreme körperliche Belastung zum Beispiel beim Sport, bei hohem Blutdruck und Fettsucht verursacht werden. Die Bedeutung der Gene bei diesem Vorgang ist bisher laut BBC weitgehend unerforscht. Die Wissenschaftler haben nach eigenen Angaben erstmals einen Zusammenhang zwischen einem vergrößerten Herzen und einem Gen, nämlich Osteoglycin (Ogn), hergestellt. Diese Forschungsergebnisse könnten, so die Forscher in Nature Genetics, zu neuen Behandlungsansätzen führen.
Tests, die an Nagetieren und rund 30 Menschen durchgeführt wurden, weisen darauf hin, dass Ogn, das nie zuvor mit der Herzfunktion in Zusammenhang gebracht wurde, das Wachstum des linken Ventrikels kontrolliert. Agiert dieses Gen außerhalb der Norm, kann sich das Herz vergrößern. Die Betroffenen sind in der Folge einem erhöhten Risiko von häufig auftretenden Herzerkrankungen und Herzanfällen ausgesetzt. Vergrößerte Herzen treten häufig aber nicht nur bei fettsüchtigen Menschen, Diabetikern oder Patienten mit hohem Blutdruck auf. Menschen, die zu keiner dieser Gruppe gehören können genauso betroffen sein wie Spitzensportler. Die Obduktion des Spitzenfußballers Marc-Vivien Foe, der 2003 nach einem Spiel zusammengebrochen war, ergab genau diese Diagnose.
Derzeit ist laut den Forschern die Senkung des Blutdrucks die einzige Behandlungsmöglichkeit. Stuart Cook, einer der Autoren der Studie, betonte, dass das Wissen um die genetischen Zusammenhänge zu einem besseren Verständnis und deutlich verbesserten Behandlungsmöglichkeiten verbreiteter Formen von Herzerkrankungen führen sollten. Gene und eine Vergrößerung des Herzens wurden bereits einmal durch Wissenschaftler des University College London http://www.ucl.ac.uk miteinander in Verbindung gebracht. Gene, die beim Stoffwechsel eine Rolle spielen, könnten ebenfalls einen Anteil am Entstehen dieses Krankheitsbildes haben.
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