„Fremde Federn“ – Das Plagiat als Herausforderung für Wissenschaft und Gesellschaft

Spektakuläre Plagiatsfälle haben in letzter Zeit den Blick auf mögliche Missstände in der Wissenschaft gelenkt. Besondere Aufmerksamkeit hat die Doktorarbeit des ehemaligen Bundesverteidigungsministers Karl-Theodor zu Guttenberg erregt.

In einem politisch weniger brisanten Fall hat die Regensburger Fakultät für Rechtswissenschaft schon 2003 einen Doktorgrad aberkannt. Doch auch im Rahmen von einfachen Lehrveranstaltungen – Seminare etc. – fallen bundesweit immer wieder Plagiate auf. Genügt ein elektronisches „Plagiatsscreening“, das mit strafrechtlichen Sanktionen verbunden ist, oder sollte die Wissenschaft andere Lehren aus den Plagiatsfällen ziehen? Reicht es, solche Fragen der Wissenschaft zu überlassen, oder handelt es sich vielmehr um ein gesamtgesellschaftliches Problem?

Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigt sich am kommenden Freitag, den 9. Dezember 2011, das 3. Regensburger Symposium zum Recht der Informationsgesellschaft im Lindner-Hörsaal (H 13) auf dem Campus der Universität Regensburg. Organisiert wird die Veranstaltung unter dem Titel „Fremde Federn – Das Plagiat als Herausforderung für Wissenschaft und Gesellschaft“ von den Mitgliedern der Forschungsstelle „Recht der Informationsgesellschaft“, die 2002 an der Fakultät für Rechtswissenschaft der Universität Regensburg gegründet wurde. Sie deckt mit fünf beteiligten Lehrstühlen die ganze Breite des Informationsrechts vom Zivilrecht (Prof. Dr. Jörg Fritzsche) über das Strafrecht (Prof. Dr. Henning Ernst Müller) und das Öffentliche Recht (Prof. Dr. Jürgen Kühling, Prof. Dr. Gerrit Manssen) bis zum Völkerrecht (Prof. Dr. Robert Uerpmann-Wittzack) ab.

Im Rahmen des Symposiums setzen sich renommierte Experten mit dem Problem des Plagiats und seinen Folgen für die Gesellschaft auseinander. Der Rechtswissenschaftler Prof. Dr. Stephan Rixen (Bayreuth) und der Wissenschaftshistoriker Prof. Dr. Christoph Meinel (Regensburg) sind an ihren Universitäten als Kommissionsvorsitzender bzw. Ombudsmann für die Sicherung guter wissenschaftlicher Standards verantwortlich. Dr. Bernhard von Becker vom Beck-Verlag beleuchtet das Problem aus der Perspektive des Verlagswesens, während Prof. Dr. Henning Ernst Müller von der Universität Regensburg die strafrechtliche Perspektive einbringt.

Die interessierte Öffentlichkeit ist herzlich zur Veranstaltung eingeladen. Der Eintritt ist frei; eine Voranmeldung ist nicht erforderlich.

Weiterführende Informationen und das Programm unter:
http://www.uni-regensburg.de/rechtswissenschaft/recht-informationsgesellschaft/symposium/3-symposium/index.html
Ansprechpartner für Medienvertreter:
Prof. Dr. Jörg Fritzsche
Tel.: 0941 943-2648
oder
Prof. Dr. Robert Uerpmann-Wittzack
Tel.: 0941 943-2660
Universität Regensburg
Fakultät für Rechtswissenschaft
E-Mail (jeweils): recht.information@ur.de

Media Contact

Alexander Schlaak idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-regensburg.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Veranstaltungsnachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Aufbruchstimmung in der Alzheimer-Forschung

Bei der Alzheimer Erkrankung lagern sich Eiweiße im Gehirn ab und schädigen es. Prof. Dr. Susanne Aileen Funke von der Hochschule Coburg hat eine Methode gefunden, die solche gefährlichen Eiweißverbindungen…

Chronische Entzündungen durch Ansätze aus der Natur behandeln

Die interdisziplinäre Forschungsgruppe „nature4HEALTH“ hat jüngst ihre Arbeit aufgenommen. Das Team der Friedrich-Schiller-Universität Jena und des Universitätsklinikums Jena entwickelt ganzheitliche naturstoffbasierte Therapieansätze für die Behandlung chronisch-entzündlicher Erkrankungen. Chronische Entzündungen sind…

Antivirale Beschichtungen und Zellkultur-Oberflächen maßgeschneidert herstellen

Verfahren der Kieler Materialwissenschaft ermöglicht erstmals umfassenden Vergleich von Beschichtungen für biomedizinische Anwendungen. Der Halteknopf im Bus, die Tasten im Fahrstuhl oder die Schutzscheibe am Anmeldetresen in der Arztpraxis: Täglich…

Partner & Förderer