Mangelnde Vorbereitung auf einheitlichen Zahlungsverkehr

Deutsche Banken sind offenbar noch nicht ausreichend auf die Vereinheitlichung des europäischen Zahlungsverkehrsraums (Single Euro Payments Area – SEPA) eingestellt: Wie der Kongressveranstalter IIR Deutschland im Vorfeld seines Zahlungsverkehr-Forums (18.-20. Juni, Offenbach) in einer nicht repräsentativen Online-Umfrage ermittelte, hinken die Banken mit ihren Vorbereitungen hinterher. An der Umfrage nahmen 58 Personen teil, darunter zu 95 Prozent Entscheider aus Banken, der Rest Dienstleister und Handelsunternehmen.

Nur ein Viertel aller Umfrageteilnehmer haben nach eigenen Angaben alle notwendigen Vorarbeiten für die Umstellung auf SEPA abgeschlossen. Zwölf Prozent haben mit den Umstellungsarbeiten noch nicht angefangen. „Dafür, dass SEPA ab 2008 eingeführt wird, ist das ein überraschendes Ergebnis“, so Gabriele Richter, Organisatorin des Zahlungsverkehr-Forums.

Ebenfalls erstaunlich: Die Kostenkontrolle spielt für die Banken eine untergeordnete Rolle. Befragt nach den größten Herausforderungen im Zuge der Umstellung, nannten nur drei Prozent das Controlling. Die Betroffenen beschäftigt es weit mehr, die Geschäftsmodelle an SEPA anpassen (50 Prozent) und die technologischen Anforderungen bewältigen zu müssen (47 Prozent).

Über den Stand ihrer Vorbereitungen, Ergebnisse erster Testverfahren sowie Chancen und Risiken diskutieren auf dem 7. Zahlungsverkehr-Forum (18. bis 20. Juni 2007 in Offenbach) mehr als 20 nationale und internationale Experten.

Die zuständige Expertin der Europäischen Kommission für Zahlungsverkehrsregulierung und SEPA, Eva King, wird die EU-Zahlungsverkehrsrichtlinie vorstellen und über die zu erwartenden Auswirkungen auf Banken und Unternehmen sprechen.

Gerard Hartsink von der ABN AMRO Bank, zugleich Vorstandsvorsitzender des European Payments Council (EPC) und Zahlungsverkehrsexperte bei der Europäischen Zentralbank, präsentiert die SEPA-Roadmap des EPC.

Den Fokus legt die Veranstaltung auf internationale Praxisberichte. So wird Jean Yves Jacquelin von der Erste Bank Group aus Wien über die SEPA-Vorbereitungen in Österreich und über die Entwicklungen in Osteuropa berichten.

Zu den weiteren Referenten gehören Dieter Becker von der Europäischen Zentralbank, Dirk Schrade von der Deutschen Bundesbank sowie Vertreter von Kreditinstituten, Bankenverbänden und Handelsunternehmen.

Neben Vorträgen und Diskussionen bietet das Forum eine Fachausstellung, in der sich die Teilnehmer über technische Entwicklungen und neue Produkte für den Zahlungsverkehr informieren können.

Media Contact

Romy König IIR Deutschland GmbH

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